Immobilienmarkt: Rezession wird ab Frühling 2010 spürbar
Dies schreiben BAK Basel und Fahrländer Partner in einer Studie vom Mittwoch. Ab Frühling 2010 werde sich die Rezession aber auf allen Märkten bemerkbar machen. Dadurch dürften auch bei den Dienstleistungsflächen die Erträge und Immobilienpreise deutlich sinken. Eine Erholung erwarten die Ökonomen nicht vor 2012.
Positive Nachrichten gibt es hingegen für die Mieter der Mittelschicht. Die Preise für Wohnungen aus dem gehobenen und mittleren Segment würden sich in naher Zukunft stabilisieren und ab Frühling 2010 allmählich ins Rutschen geraten, prognostizieren die Studienverfasser.
Korrekturphase beim Wohneigentum
Beim Wohneigentum gab es keine Preisblase. Trotzdem seien die Wohneigentumsmärkte nicht krisenresistent. Viele Personen hätten in den vergangenen Jahren bereits Wohneigentum erstanden und entsprechend würden die rekordtiefen Zinsen höchstens zu stützen vermögen und einen rascheren Preiszerfall verhindern, heisst es weiter. Die Korrekturphase dürfte insbesondere bei den Einfamilienhäusern und in den gehobenen Segmenten noch eine Weile anhalten. Die Studienleiter sehen bei den attraktivsten Standorten am Zürich- und Genfersee noch Abwärtspotenzial von gut 20%.
Nachfrage nach Büroflächen dürfte deutlich sinken
Durch den Anstieg der Arbeitslosigkeit auf mehr als 5% in 2010 sowie der massiven Kostensparprogramme der Firmen rechnen die Ökonomen mit einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen. Durch die noch zusätzlich auf den Markt kommenden Flächen würden insbesondere in der Region Zürich die Leerstände in die Höhe schnellen und die Erträge demnach sinken.
Konsolidierung der Verkaufsstandorte
Bei den Verkaufsflächen sieht es für die zentralen Lagen etwas besser aus. Einkaufszentren in ländlichen Regionen dürften hingegen die Auswirkungen der Rezessionen stark spüren. Das BAK geht davon aus, dass dadurch die Konsolidierung der Verkaufsstandorte beschleunigt wird.
Für die Immobilieninvestoren dürfte diese Entwicklung keine Überraschung sein. Aber gerade Pensionskassen, Anlagestiftungen und Versicherungen haben stetige Geldflüsse, die investiert werden müssen. So lange die nach wie vor grosse Unsicherheit auf den Aktien- und Anleihenmärkten bestehe, dürfte auch der Anlagedruck bei den Immobilien anhalten, so die Studienverfasser. (awp/mc/pg/04)