Implenia: Hausbank Credit Suisse in Aufbau des Laxey-Pakets verwickelt

Dies erklärte Verwaltungsratspräsident Anton Affentranger der Nachrichtenagentur SDA. Laxey habe ab dem vierten Quartal 2006 bis Anfang April 2007 vier verschiedenen Brokern direkte Aufträge gegeben, Aktien über den Markt zu kaufen, sagte Affentranger am Dienstag. In der zweiten Phase habe der Hedge Funds die Broker beauftragt, die Aktien bei verschiedenen Banken zu parkieren.


Gleichzeitig schloss Laxey mit diesen Banken Derivate (so genannte Contracts for Difference CFD) ab, mit denen der Hedge Funds die parkierten Implenia-Aktien später zurückbeziehen konnte. Laxey habe die Position so aufgebaut, dass bei keiner der Banken die Meldeschwelle von 5% überschritten worden sei.


«Keine Vorwürfe an Banken»
Als Broker war laut Affentranger auch die Bank am Bellevue tätig, die in den vergangenen Jahren wegen ihrer Fusion mit der Swissfirst in die Schlagzeilen geraten war. Und unter den Banken, die als Parkhäuser gedient hätten, sei die Credit Suisse, sagte Affentranger. Diese habe Ende März 2007 einen Anteil an Implenia von 4,7% gehalten. «Ich glaube nicht, dass die Bank vom heimlichen Aufbau der Beteiligung gewusst hat», sagte Affentranger im Gespräch: «Ich glaube nicht, dass man den Banken einen Vorwurf machen kann.» Sie seien lediglich Parkhäuser gewesen.


«Die wollten nichts wissen»
Deutlicher wird indes ein Implenia-Berater: Die Banken hätten beim Aufbau der Beteiligung von knapp unter der Meldeschwelle einfach die Augen zugemacht: «Die wollten nichts wissen.» Dennoch werde Implenia ihre Konten bei der CS nicht auflösen, sagte Affentranger weiter: «Wir haben im kommerziellen Bereich sehr gute Beziehungen zur Credit Suisse.»


Parallelen zum Fall ZKB/Sulzer
Der Fall erinnert den Fall Sulzer, bei dem die Zürcher Kantonalbank (ZKB) dem russischen Milliardär Viktor Vekselberg und den Victory-Chefs Ronny Pecik und Georg Stumpf Schützenhilfe beim heimlichen Aufbau einer Beteiligung von rund einem Drittel am Industriekonzern Sulzer geleistet hatte. Und dies, obwohl die ZKB die Hausbank von Sulzer war. M ehrere ZKB-Führungskräfte mussten nach Bekanntwerden des Sulzer-Debakels zurücktreten. Darunter kostete die Affäre auch Bankchef Hans Vögeli den Kopf, der sogar privat mit Sulzer-Optionen gehandelt hatte. (awp/mc/pg)

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