Implenia steigert Gewinn um zwei Drittel

Den ungeliebten Hedge Funds und Aktionär Laxey hofft VR-Präsident Anton Affentranger unterdessen im Laufe des Jahres loszuwerden. Die Börse und Analysten zeigten sich jedoch ungnädig. Wegen der Unsicherheiten hinsichtlich des Rechtsstreits mit der Beteiligungsgesellschaft Laxey gaben die Titel kräftig nach.


Umsatz auf Vorjahresniveau
Beim Reingewinn verbucht Implenia ein kräftiges Plus von knapp zwei Dritteln auf 41,9 Mio CHF, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz verharrte mit 2,33 Mrd CHF in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs, wie das Unternehmen bereits Ende Januar publiziert hatte. Der Auftragsbestand lag Ende 2008 bei 2,96 Mrd CHF und damit 18% über dem Vorjahresstand.


Affentranger will Laxey loswerden
Der Verwaltungsrat beantragt die Ausschüttung einer Dividende in Form einer Nennwertrückzahlung von 0,50 CHF. Davon profitiert insbesondere Laxey. «Ich gehe davon aus, dass Laxey in den vergangenen sechs bis acht Monaten stetig zugekauft hat und gegen 50% des Kapitals hält», so VRP Affentranger.


Nur 4,9 Prozent im Aktienregister eingetragen
Implenia und Laxey befinden sich derzeit in juristischen Auseinandersetzung um die Eintragung ins Aktienregister. Bisher ist Laxey nur mit 4,9% im Aktienregister eingetragen. Sollte Laxey mit mehr Stimmen eingetragen werden, würde Implenia als ausländisch beherrschter Konzern gelten und käme damit nach Darstellung von Implenia in Konflikt mit der Lex Koller, die den Erwerb von Schweizer Grundstücken durch Ausländer beschränkt.


Mit einem neuen Anlauf will Affentranger die Beteiligungsgesellschaft los werden. «Ich hoffe auf eine Lösung noch in diesem Jahr.» Der VRP geht davon aus, eine Gruppe von Investoren zusammenzustellen, die Laxey die Aktien abkaufen kann. Bislang sei dies zwei Mal, allerdings ohne Erfolg, versucht worden. «Ich sehe aber sonst keine Lösung», so Affentranger.


Alle Konzernbereiche tragen zum Erfolg bei
Am positiven Resultat waren alle Divisionen beteiligt. Im Konzernbereich Real Estate (Immobilien, Engineering, Generalunternehmung) habe die Generalunternehmung die marktführende Position in der ganzen Schweiz weiter ausgebaut. Das Projektentwicklungsgeschäft sei vor allem im Bereich Wohneigentum positiv verlaufen. Die Reuss Engineering (Dienstleistungen Gebäudetechnik) habe nach einem schwierigen Vorjahr ein gutes Jahresergebnis ausgewiesen. Die beiden Konzernbereiche Infra und Tunnel + Totalunternehmung erwirtschafteten bei nahezu unverändertem Umsatz einen leichten Zuwachs beim EBIT.


Der 2007 geschaffene Konzernbereich Global Solutions, mit Schwerpunkt Russland und Mittlerer Osten, stand 2008 im Zeichen des weiteren Marktaufbaus. Die mit dem Joint Venture Russian Land Implenia verfolgte Strategie der Markterschliessung habe sich trotz der konjunkturbedingten Verlangsamung der Bautätigkeit in Russland als richtig erwiesen. Das Joint Venture erreichte 2008 den Breakeven.


Hoher Auftragsbestand – tiefere Auftragseingänge
Implenia ist eigenen Angaben zufolge «mit einem quantitativ und qualitativ guten Auftragsbestand in das laufende Geschäftsjahr 2009 gestartet». Beim Auftragseingang lief es in den ersten beiden Monaten des Geschäftsjahrs 2009 unterdessen weniger gut als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt akquirierte das Unternehmen Aufträge im Volumen von 396 Mio CHF, nach 419 Mio CHF im Januar und Februar 2008. Für das Gesamtjahr rechnet der Baukonzern mit einem Umsatz in der Grössenordnung von 2008. Am Aktienmarkt lief es für Implenia bis zum Mittag wenig erfolgreich. Die Titel gaben 6,3% auf 21,00 CHF nach. Der Gesamtmarkt (SPI) stieg unterdessen 1,77%.  (awp/mc/pg/09)

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