Implenia: Strabag geht nicht in Offensive – Keine Kontakte
«Wir haben immer gesagt, wenn das Management der Implenia auf uns zukommt und sagt: Jawohl, wir würden gerne die Strabag als strategischen Partner haben, dann sind wir da offen», sagte Ebner auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Keine feindliche Übernahme
Aber das Implenia-Management müsse auf Strabag zukommen. «Wir wollen keine feindliche Übernahme», sagte Ebner. Die Mehrheit an Implenia sei das Mindeste, was Strabag haben wolle. Eine Vollübernahme sei «durchaus möglich». Allerdings nicht zu jedem Preis: «Unsere Berechnungen haben ergeben, dass uns Implenia für einen Aktienpreis von unter 30 CHF interessieren würde. Über 30 CHF sind wir nicht interessiert», sagte Ebner. Am Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr wurde die Implenia-Aktie an der Schweizer Börse zu 33,20 CHF gehandelt.
Kein Interesse bei Implenia
Implenia ihrerseits winkt ab: «Es gibt keinen Grund, auf Strabag zuzugehen. Implenia wird das auch nicht machen», sagte Implenia-Sprecher Aloys Hirzel. Dies würde strategisch keinen Sinn ergeben, sondern Wert vernichten. Die Aktivitäten von Strabag und Implenia in Russland passten nicht zusammen, sagte Hirzel. Überdies sei der Preis von 30 CHF pro Aktie ungenügend. Implenia könne absolut unabhängig überleben. «Das haben die Resultate des vergangenen Jahres gezeigt. Wir sind mit Abstand Marktführer in der Schweiz», sagte Hirzel. Implenia hat im vergangenen Geschäftsjahr den Reingewinn von 6,1 Mio auf 25,5 Mio CHF vervierfacht. Der Umsatz ging indes von 2,81 Mrd auf 2,77 Mrd CHF zurück.
Gesprächsbereitschaft, wenn…
Die Implenia-Führung ist nach Angaben von Hirzel gesprächsbereit, wenn eine verbindliche Offerte für sämtliche Aktionäre vorläge, die alle preislich gleich behandle. Ein solches Angebot würde der Verwaltungsrat prüfen. Hier winkt Strabag ab: «Die Vorlage eines öffentlichen Kaufangebots steht bis jetzt noch nicht zur Debatte «, sagte Ebner. Ebenfalls habe Strabag keine Kontakte zum Hedge Funds Laxey, der seinen Anteil von rund 40% an Implenia an einen ausländischen Baukonzern verkaufen will. (awp/mc/pg)