Implenia: VRP Affentranger wirft Laxey Drohgebärden vor

Solche Einschüchterungsversuche habe der britische Fonds seit dem Einstieg bei Implenia vorgenommen, sagte Affentranger in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Samstag.


Verwaltungsrat und Geschäftsleitung zu entzweien versucht
Zuerst habe Laxey erfolglos versucht, Verwaltungsrat und Geschäftsleitung zu entzweien, sagte Affentranger. Nachdem die Implenia-Spitze im vergangenen Dezember aber von den Aktionären an einer ausserordentlichen Generalversammlung Rückendeckung erhalten hat, sieht Affentranger für Laxey noch zwei Möglichkeiten.


Öffentliches Kaufangebot oder Rückzug
Theoretisch könne Laxey durch ein ordentliches öffentliches Kaufangebot die Kapitalmehrheit erlangen, was ihr anschliessend eine Anpassung der Statuten erlaube, sagte Affentranger. Die zweite Möglichkeit sei ein Rückzug aus der Gesellschaft.

Schadenersatz- und Veranwortlichkeitsklage
Nach einer klaren Niederlage an der Aktionärsversammlung von Mitte Dezember reichte Laxey im Streit um die Eintragung von Stimmrechten gegen Implenia und deren Verwaltungsratspräsidenten Anton Affentranger eine Schadenersatz- und Veranwortlichkeitsklage ein. Mit dieser Zivilklage will Laxey als «Folge der widerrechtlichen Verweigerung der Anerkennung der Stimmrechte» einen Schaden von mindestens 20,5 Mio CHF geltend machen.


Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkungen abgelehnt
Bisher ist Laxey nur mit 4,9% im Aktienregister eingetragen, obwohl der Hedgefonds 34% an Implenia hält. Mitte Dezember hatte die ausserordentliche Generalversammlung von Implenia die Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkungen für ausländische Aktionäre mit 86,8% Nein-Stimmen wuchtig abgelehnt.


Konflikt mit der Lex Koller
Sollte Laxey mit mehr Stimmen eingetragen werden, würde der Anteil ausländischer Aktionäre auf über 20% steigen und Implenia als ausländisch beherrschter Konzern gelten, argumentierte Affentranger. Damit käme das Unternehmen mit der Lex Koller in Konflikt, die den Kauf von Schweizer Grundstücken durch Ausländer beschränkt.

«Scheinangebot» liege klar unter dem Aktienkurs
Anfang November legte Laxey eine Übernahmeofferte von 33,23 CHF für jede Implenia-Aktie vor, die aber an die Abschaffung der Stimmrechtsbeschränkung geknüpft ist. Implenia spricht von einem «Scheinangebot», das klar unter dem Aktienkurs liege. Ziel sei, dass Laxey günstig weitere Implenia-Aktien erwerben könne, um diese mit einem möglichst hohen Gewinn weiterzuverkaufen. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar