Wenn Anheuser-Busch die restlichen Anteile an der mexikanischen Brauerei Grupo Modelo erwerbe, sei InBev möglicherweise nicht mehr zur Zahlung eines so hohen Preises für die Amerikaner bereit, heisst es in einem Brief von InBev-Chef Carlos Brito an Anheueser-Busch-Chef August Busch IV. Das «Wall Street Journal» hatte in der vergangenen Woche unter Berufung auf vertraute Kreise gemeldet, Anheuser-Busch befinde sich in Übernahmegesprächen mit der Grupo Modelo. Anheuser-Busch besitzt bereits eine 50-Prozent-Anteil an Modelo, ohne das Unternehmen zu kontrollieren. Nach einem Erwerb der restlichen 50 Prozent an der Grupo Modelo könnte der entstehende Konzern zu gross für eine Übernahme durch die Belgier werden, hiess es in dem Bericht weiter.
Deutliche Worte
Brito schrieb nun an Busch, die InBev-Offerte in Höhe von 46 Milliarden US-Dollar beruhe auf den derzeitigen Vermögenswerten von Anheuser-Busch. Mit 65 Dollar je Aktie liegt das Gebot deutlich über dem Kurs der Anheuser-Busch-Aktie. Dieser hatte am Mittwoch, vor der Veröffentlichung der Offerte, bei 58,35 Dollar gelegen. «Wir sind überzeugt, dass keine andere Transaktion, die Sie herbeiführen könnten, mehr Wert für Ihre Aktionäre schaffen könnte, als die 65 Dollar in bar, die wir bieten», schreibt Brito. Die Manager von Anheuser-Busch sollten vor einem Zukauf in Mexiko genau überlegen, inwieweit sie ihren Aktionären damit verwehrten, von der InBev-Offerte zu profitieren. (awp/mc/ps)