Infineon bittet Investoren um frisches Geld

Der chronisch defizitäre Konzern leidet massiv unter der Wirtschaftskrise und den Spätfolgen der Insolvenz seiner Speicherchip-Tochter Qimonda . Konzernchef Peter Bauer hat die Beschaffung von frischem Geld deshalb zur vordringlichsten Aufgabe erklärt.


Hohe Zinsen
Infineon wird die Anleihe ausschliesslich institutionellen Investoren anbieten. Gelockt werden diese mit Zinsen von 7 bis 8 Prozent im Jahr sowie mit einem Abschlag auf den Nennwert, der nach Angaben des Unternehmens bei ungefähr 203,1 Millionen Euro herauskommen wird. Die Anleihe soll fünf Jahre laufen, Wertstellung ist am 26. Mai. Die Credit Suisse übernimmt die Emission federführend.


Aktienkurs fällt deutlich
Die Anleger reagierten verschnupft auf die Ankündigung, kann die Anleihe doch in bis zu 75 Millionen Aktien umgewandelt werden – das ist ein Zehntel aller momentan ausgegeben Anteilsscheine. Der Kurs fiel bis zum Mittag um 3,92 Prozent auf 2,085 Euro und bildete damit das Schlusslicht im TecDAX .


Angespannte Finanzlage
Infineons finanzielle Situation ist angespannt. In diesem Jahr läuft eine Kreditlinie von 300 Millionen Euro aus, kommendes Jahr werden dann die zwei Anleihen fällig im Nominalwert von aktuell noch 592 Millionen Euro. Die vorzeitige Ablösung eines bedeutenden Teils der Schuld scheiterte zuletzt – die Anleger weigerten sich, Infineon die Anleihen für drei Viertel ihres Nennwertes zu überlassen. Im Raume steht nun noch eine Kapitalerhöhung über bis zu 450 Millionen Euro sowie die Beantragung von staatlicher Hilfe. Beides hatte der Vorstand angedeutet. (awp/mc/ps/18)

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