Der Umsatz in der Sparte werde zwischen Januar und März wegen der saisonalen Abschwächung des Geschäfts im Bereich Mobile Komunikation schwächer ausfallen als im Vorquartal, teilte die Infineon Technologies AG am Dienstag in München mit. Bereits am Freitag hatte Infineon unerwartet schlechte Ergebnisse zum ersten Quartal (Oktober bis Dezember) des Geschäftsjahres 2005/06 vorgelegt.
Segment Kommunikation
Im Segment Kommunikation hatte Infineon im ersten Geschäftsquartal 334 Millionen Euro umgesetzt. Der operative Verlust belief sich auf 21 Millionen Euro.
Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket (AIM)
Im Konzernbereich Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket (AIM) rechnet Infineon im aktuellen Quartal zwar mit leichten Umsatzzuwächsen. Das operative Ergebnis dürfte indes im Vergleich zum Vorquartal sinken. Dies liege an höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Automobilgeschäft. Auch der saisonale Rückgang im Geschäft mit speziellen Produkten, die «in einem gewissen Ausmass» mit dem Computer- und Endkundensegment verbunden seien, werde das Ergebnis belasten. Auf das operative Ergebnis im AIM-Segment drücken laut Infineon auch die geplanten Ausgaben für die Schliessung des Chipwerks in München-Perlach sowie steigende Kosten für den Anlauf des Werkes in Kulim (Malaysia).
51 Millionen Euro verdient
«Das Unternehmen geht von höheren Umsätzen in seinem Automobil- sowie Sicherheits- und Chipkarten-ICs-Geschäft aus; saisonbedingt wird die Nachfrage nach Halbleitern für den Industriebereich zurückgehen», hiess es in der Infineon-Pflichtmitteilung zum AIM-Bereich. Im Auftaktquartal 2005/06 hatte der Konzern im Bereich Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket 652 Millionen Euro umgesetzt und operativ 51 Millionen Euro verdient.
Speicherprodukte umsatzstärkster Bereich
Für seinen umsatzstärksten Bereich Speicherprodukte, der abgespalten werden soll, hielt sich Infineon bedeckt. Im aktuellen zweiten Geschäftsquartal erwarte der Chipbauer eine um mehr als 20 Prozent steigende Bit-Produktion dank zusätzlicher Fertigungskapazitäten im 300-Millimeter-Werk in Richmond (USA) und Auftragsfertigern. «Das Unternehmen erwartet ausserdem höhere Bit-Lieferungen als im Vorquartal», hiess es. Im ersten Geschäftsquartal hatte Infineon mit Speicherprodukten 678 Millionen Euro umgesetzt und einen operativen Verlust von 118 Millionen Euro verbucht.
Strategisch neu aufstellen
Infineon will sich strategisch neu aufstellen und auf Logikprodukte konzentrieren. Daher wollen die Münchner ihre stark schwankungsanfällige Speichersparte abspalten. Ihre bevorzugte Variante ist nach früheren Angaben ein Börsengang. Infineon erwägt aber auch Kooperationen oder einen Aktiensplit für das Segment Speicherprodukte. (awp/mc/gh)