Infineon hebt Prognose

Zuvor hatte das Unternehmen seine französische Fertigungsstätte Altis endgültig abgeschrieben, wie der Chip-Hersteller am Freitag in München mitteilte. «Trotz der unsicheren weltwirtschaftlichen Entwicklung in der zweiten Hälfte dieses Geschäftsjahrs erhöhen wir unsere Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2010», sagte Vorstandschef Peter Bauer. Der Umsatz solle um mehr als 20 Prozent wachsen und die Segmentergebnis-Marge im hohen einstelligen Bereich liegen. Bisher stand die Prognose, um zehn Prozent beim Umsatz zu wachsen und eine Marge im mittleren einstelligen Bereich zu erzielen.


«Fast zu schön um wahr zu sein»
In ersten Reaktionen lobten Börsianer am Morgen das Zahlenwerk. «Infineon toppt die Erwartungen, das ist fast zu schön um wahr zu sein», lautete der Kommentar eines Marktteilnehmers. Zudem habe der Halbleiterhersteller seine Prognosen angehoben, was die Börsianer ebenfalls positiv bewerteten. Vorbörslich stieg die Aktie um mehr als vier Prozent. Für das laufende zweite Geschäftsquartal rechnen die Münchener mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorquartals oder etwas darunter. Die Segmentergebnis-Marge sieht der Konzern im hohen einstelligen Bereich. Im ersten Quartal hatte besonders das Geschäft mit Auto- und Industriechips vom Aufschwung in den Kundenbranchen profitiert. Alle vier Segmente, Auto-, Industrie-, Handy- und Sicherheitschips konnten einen Gewinn erzielen.


Umsatz legt wieder kräftig zu
In der Zeit zwischen Oktober und Dezember stieg der Umsatz von 855 Millionen Euro im Vorquartal auf 941 Millionen Euro und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Das für Infineon wichtige Segmentergebnis, in dem sich die betriebliche Entwicklung widerspiegeln soll, kletterte von 52 auf 88 Millionen Euro. Unterm dem Strich stand ein Gewinn von 66 Millionen Euro nach 14 Millionen im Quartal zuvor. Bei Halbleiter-Konzernen ist der Vergleich zum Vorquartal wegen der stark schwankenden Preise üblich.


Aufwind in der gesamten Branche
Infineon hatte nach vielen verlustreichen Quartalen, einem harten Sparprogramm samt Spartenverkauf und einer geglückten Kapitalerhöhung im vorherigen Quartal die vorläufige Wende geschafft und erstmals seit fast drei Jahren knapp den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Dabei half dem Konzern die Konjunkturerholung in wichtigen Kundenbranchen wie beispielsweise der Autoindustrie. In der Halbleiter-Branche spürt nicht nur Infineon den Aufwind. Auch Schwergewichte wie die US-Unternehmen Texas Instruments, Intel und Advanced Micro Devices (AMD) legten für das abgelaufene Quartal starke Zahlen vor. (awp/mc/ps/09)

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