Infineon: Höheres Branchenwachstum als bisher angenommen
Für 2006 rechnet der Chipbauer mit einem Marktwachstum von fünf bis sieben Prozent. Langfristig werde die Halbleiterbranche im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. In der Vergangenheit war sie teils zweistellig gewachsen. Die Schwankungsanfälligkeit des Marktes nehme ab, sagte Ziebart. Investitionen würden nun mehr auf den Halbleitermarkt und die Nachfrage zugeschnitten, was die Volatilität mindere. Früher sei vor allem investiert worden, um neue Techniken schnell hoch zu fahren.
Wachstum im Automobilsektor
Als Wachstumsfeld für Infineon machte der Konzernchef auch in Zukunft den Automobilbereich aus, der Elektronikanteil in Autos weiter steige. «Automotive wird für uns ein sehr guter Markt bleiben», sagte Ziebart. «Wir wachsen dort signifikant schneller als der Markt.» Potenzial berge auch die Leistungselektronik. Dieses Geschäftsfeld werde vor allem von der Notwendigkeit getrieben, Energieverbrauch zu regeln. Leistungshalbleiter steuern die Energiezufuhr in elektronischen Haushaltgeräten, aber auch in Autos oder Eisenbahnen. «Wir sehen hier noch grösseres Wachstum als bei der Automobil- und Industrieelektronik», sagt der Infineon-Chef.
Keine Kooperation mit AMDF
Im zersplitterten Leistungselektronikmarkt liege der Münchner Chipbauer an der Spitze: «Mit einem 8,4 Prozentanteil sind wir Weltmarktführer». Infineon-Chef Ziebart äusserte sich zu Spekulationen über eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem weltweit zweitgrössten Mikroprozessorhersteller Advanced Micro Devices (AMD) . Im Flashbereich stehe eine Kooperation nicht auf der Tagesordnung, betonte er. Das US-Unternehmen müsse erst den gemeinsam mit Fujitsu betriebenen Flashbereich SPANSION über einen Börsengang an den Markt bringen. AMD hat bereits entsprechende Unterlagen für bei US-Wertpapieraufsicht eingereicht. Ein Zeitpunkt für die Emission wurde nicht genannt. Analysten halten jedoch das erste Halbjahr 2006 für möglich. (awp/mc/as)