Infineon: Kleinerer Abstand zu Samsung
In anderen Industrien würde dies angesichts der Margen-Situation einen Rückgang bedeuten. «»Die Halbleiterindustrie braucht zweistellige Wachstumsraten»», sagte der Manager.
Rückstand auf den weltgrössten Chipproduzenten Samsung zwei bis vier Monate
Unterdessen verringerte Infineon seinen Rückstand auf den weltgrössten Chipproduzenten Samsung nach eigenen Angaben auf zwei bis vier Monate. Vor einigen Monaten Ziebart noch gesagt, Infineon hinke sechs Monate hinter der südkoreanischen Samsung Electronics Co. Ltd. hinterher. Die Münchner sind bestrebt, diese Kluft durch Investitionen und neue Technologien zu verkleinern. Anfang Juni hatte Infineon die Serienfertigung von 90nm-DRAM-Chips in Dresden begonnen. Die frühzeitige Einführung der nächsten Technologiegeneration ist nach Unternehmensangaben einer der wichtigsten Faktoren, um die Produktivität bei der Speicherchip-Fertigung zu steigern.
Infineon-Aktie gewann im Zuge der Intel-Nachrichten
Positiv wertete Infineon die jüngsten Aussagen des weltgrössten Herstellers von Mikroprozessoren Intel . Der Branchenprimus hatte am Donnerstagabend seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsquartal erhöht. Intel profitiert nach eigenen Angaben weiterhin von der Nachfrage nach Notebooks. Die Infineon-Aktie gewann bis Freitagmittag vor allem im Zuge der Intel-Nachrichten 4,77 Prozent auf 7,68 Euro und war mit Abstand bester Wert im DAX . Der Titel notierte auf seinem höchsten Stand seit März.
Operativ schwarze Zahlen erreichen
Infineon hält unterdessen an seinem Ziel fest, im laufenden Geschäftsjahr 2004/05 (Ende September) trotz schwieriger Bedingungen operativ schwarze Zahlen zu schreiben. Die Preise für DRAM-Speicherchips dürften in diesem Jahr um 35 bis 40 Prozent sinken, bekräftigten die Münchner.
Wichtige Impulse für technischen Fortschritt
Infineon-Chef Ziebart mahnte zudem auch staatliche Anstrengungen an, um der europäischen Halbleiter-Branche den Weg im internationalen Wettbewerb zu ebnen. Aus den Bereichen Halbleiter und Mikroelektronik kämen sehr wichtige Impulse für technische Fortschritte, beispielsweise in der Auto- und Elektronikindustrie.
High-Tech-Zentren
Ziel müsse es sein, Führungspositionen zu erlangen und High-Tech-Zentren aufzubauen, sagte Ziebart mit Blick auf die starke Konkurrenz aus Asien. Europa sei früher zum Beispiel im Bereich Mobile Kommunikation führend gewesen. Der Infineon-Chef ma chte die Bereiche Sicherheit und Chipkarten sowie die Automobilindustrie als mögliche führende Märkte in Europa aus. Wichtig sei zudem eine geeignete Wettbewerbspolitik angesichts der Branchenkonsolidierung. Ziebart forderte unter anderem eine unterstützende Forschungs- und Entwicklungs-Politik.
Wettbewerbsfähige Steuersysteme
Der Manager betonte auch die Notwendigkeit wettbewerbsfähiger Steuersysteme. Hier müsse der unternehmerische Spielraum in der EU grösser werden. Ziebart verwies auf Südostasien. Dort müssten neue Gesellschaften oder Produktionsstätten fünf Jahre lang keine Steuern zahlen und erhielten günstige Finanzierungspakete. Ausserdem seien die Verwaltungshürden niedrig. Dies führe dazu, dass eine neue Fabrik in manchen südostasiatischen Regionen ein ganzes Jahr früher refinanziert sei als in Europa. (awp/mc/gh)