Der Umsatz ging zwischen April und Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr von 1,972 (Vorquartal: 1,962) auf 1,751 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Freitag in Neubiberg bei München mitteilte. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit 1,814 Milliarden Euro gerechnet.
EBIT mit Verlust von 280 Millionen Euro
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schnitt der Konzern mit einem Verlust von 280 Millionen Euro ebenfalls schlechter ab als erwartet. Hier waren die Experten von 148,5 Millionen Euro Verlust ausgegangen. Im Vorjahresquartal hatte Infineon noch 58 Millionen Euro verdient, im zweiten Quartal 49 Millionen Euro. Unterm Strich erwirtschaftete Infineon einen Fehlbetrag von 197 Millionen Euro nach einem Verlust von 23 Millionen Euro im Vorjahr und minus 11 Millionen Euro im Vorquartal. Hier hatten die Schätzungen bei minus 130 Millionen Euro gelegen.
Kommunikationslösungen hinter den Erwartungen
Das Segment Kommunikationslösungen blieb leicht hinter den Erwartungen zurück. So stieg der Umsatz zwar von 238 Millionen Euro im Vorquartal auf 259 Millionen Euro, die Experten hatten allerdings auf 269 Millionen Euro gehofft. Das EBIT verbesserte sich von minus 53 Millionen Euro im Vorquartal auf minus 34 Millionen Euro. Auch hier hatten die Analysten aber auf einen grösseren Schritt nach vorne gehofft.
Umsatz erwartungsgemäss bei 752 Millionen
Etwas besser als angenommen schnitt der Bereich Automotive, Industrial & Multimarket (AIM) ab. Der Umsatz lag erwartungsgemäss bei 752 Millionen Euro, elf Millionen mehr als im zweiten Quartal. Das operative Ergebnis stieg auch dank eines Sondereffekts von 66 auf 81 Millionen Euro. Die Schätzungen hatten bei 68,2 Millionen Euro gelegen.
Qimonda-Umsatz eingebrochen
Die Speicherchipsparte Qimonda hatte bereits am Dienstagabend über das dritte Quartal informiert. Wegen des anhaltenden Verfalls der Chippreise war der Umsatz von 977 Millionen Euro im Vorjahr auf 740 Millionen Euro eingebrochen. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit 783,7 Millionen Euro gerechnet. Vor Zinsen und Steuern rutsche das Unternehmen, an dem Infineon noch 85,9 Prozent hält, in die Verlustzone. Nach einem Gewinn von 100 Millionen Euro im Vorjahr fiel ein Verlust von 323 Millionen Euro an. Dies war deutlich mehr als von den Experten erwartet, die im Schnitt mit einem Minus von 162,6 Millionen Euro gerechnet hatten. Unterm Strich lag der Verlust bei 218 Millionen Euro nach einem Plus von 54 Millionen Euro im Vorjahr.
Ausblick aufs laufende Jahr
Der Ausblick auf den Rest des Jahres blieb zurückhaltend. Ohne das Speicherchipgeschäft erwartet Infineon weiteres Umsatzwachstum, hauptsächlich im Bereich COM. Dieser dürfte von steigende Lieferungen von Mo-biltelefonplattformen profitieren, hiess es zur Begründung. Das EBIT soll stark steigen und die EBIT-Marge sich verbessern. Im nach wie vor wichtigsten Bereich Qimonda bleibt die Lage aber unsicher. Hier wurde lediglich eine Steigerung der Produktion angekündigt. Konkrete Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung gab es nicht. (awp/mc/ab)