Dennoch müsse der im TecDAX gelistete Konzern aber für das nächste Jahr eine Refinanzierung erreichen. Ein Unternehmenssprecher lehnte in der Zeitung jeden Kommentar zu Spekulationen über ein mögliches Hilfsanliegen an den Staat ab. Doch der Vorstandsvorsitzende Peter Bauer hatte schon im Februar auf der Hauptversammlung eine Inanspruchnahme von staatlichen Schutzschirmen nicht ausgeschlossen, ermutigt durch die Hilfe des französischen Staates von über 500 Millionen Euro für den Konkurrenten STMicroelectronics.
Verhandlungen mit Kernbanken
Derzeit verhandelt Infineon laut Zeitung mit seinen Kernbanken über die Refinanzierung. Mitte 2010 müssen dem Bericht zufolge Wandelanleihen im Nominalvolumen von 698 Millionen Euro zurückgezahlt werden. Noch in diesem Jahr werden kurzfristige Verbindlichkeiten von etwas mehr als 200 Millionen Euro fällig. Die Nettoverschuldung lag zuletzt bei 360 Millionen Euro. Wegen des erbitterten Wettbewerbs sind die Preise für Chips am Boden. Infineon hat allein im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 (30. September) einen Nettoverlust von 404 Millionen Euro geschrieben.
Qimonda hofft auf chinesischen Staat
Beim insolventen Speicherchiphersteller Qimonda ruhen die Zukunftshoffnungen zunehmend auf China. Im Mittelpunkt der Gespräche stehe nach wie vor eine Beteiligung des chinesischen Staatsunternehmens Inspur, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa am Montag aus Branchenkreisen. «Es gibt zwar noch andere Kontakte, aber das ist das, wo man am weitesten ist», sagte ein Kenner der Materie. Ein grundsätzliches Bekenntnis der Chinesen zu einem Engagement bei der Infineon-Tochter stehe aber noch aus. Auch wie eine Beteiligung aussehen könnte, sei noch offen. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters sagte lediglich, Gespräche mit möglichen Investoren liefen weiter. (awp/mc/ps/12)