Das Unternehmen hat einen entsprechenden Auftrag der US-Regierung an Land gezogen und wird die nächste Generation von Reisepässen mit Hochsicherheits-Chips ausrüsten. Bis zum Jahresende wollen die USA mit der Ausgabe biometrischer Reisepässe an die Bevölkerung beginnen und innerhalb des ersten Jahres bereits 15 Mio. Stück ausgeben.
1,9 Mrd. Dollar-Markt
«Infineon ist auf dem Markt für Chips, die in Chipkarten und Sicherheitslösungen eingesetzt werden, bereits jetzt Marktführer», erklärt Infineon-Sprecherin Monika Sonntag im Gespräch mit pressetext. Laut einer aktuellen Studie der Marktforscher von Frost & Sullivan ist dieser Markt bereits 1,9 Mrd. Dollar schwer. Infineon hält demnach einen Marktanteil von 29 Prozent. «Der Auftrag aus den USA bestätigt unsere Führungsrolle in punkto Sicherheitstechnologie und kann ein Zeichen für weitere Projekte setzen», meint Sonntag. Zu den finanziellen Details hält sich Infineon aber bedeckt.
Forcierung der biometrischen Pässe
Vor allem die USA haben den Terroranschlägen vom 11. September die Entwicklung und Ausgabe von elektronischen Reisepässen forciert. Ab Ende August werden die Schweiz und alle EU-Staaten mit der Ausgabe von Biometrie-Pässen beginnen. Mittelfristig würden sich die E-Pässe weltweit durchsetzen, meint Sonntag. Insgesamt sind weltweit schätzungsweise etwa 900 Mio. Reisepässe im Umlauf, von denen jährlich etwa 125 Mio. Stück ausgetauscht werden. Das eröffnet den Herstellern ein grosses Marktpotenzial. «Bei Chips für elektronische Pässe sind wir bereits gut aufgestellt», sagt Sonntag. Noch befindet sich der Markt hier in der Anlaufphase. Wie hoch der Umsatz in diesem Bereich ist, lasse sich deshalb noch nicht genau sagen.
Grösstes nationales Passprojekt der Welt
Infineon liefert seine Sicherheitschips bereits in über 20 Länder, in denen elektronische Reisepässe eingeführt oder in denen Testläufe durchgeführt werden. Den Zuschlag für den E-Pass hat der Chipriese etwa in Deutschland, Hongkong, Norwegen und Schweden erhalten. Mit dem US-Auftrag beliefert Infineon nun das nach eigenen Angaben grösste nationale Passprojekt der Welt. Der neue elektronische US-Reisepass soll in seinem Umschlagrücken einen Chip enthalten, auf dem die im Pass gedruckten Informationen verschlüsselt abgespeichert sind. Dadurch sollen Fälschung oder unberechtigte Nutzung nahezu ausgeschlossen sein. (pte/mc/pg)