Infineon: Streik legt Produktion lahm

Die Produktion liege daher lahm. «Die Kollegen sind hoch motiviert.» Der Streik werde so lange weitergehen, bis die Forderungen erfüllt seien. Die Gewerkschaft will wegen der geplanten Werksschliessung Anfang 2007 einen Sozialtarifvertrag mit höheren Abfindungen und einer Beschäftigungsgesellschaft erreichen. Die Infineon-Führung hatte angekündigt, die Produktion in dem Werk trotz des Streiks fortführen zu wollen. Das Unternehmen liess aber offen, ob dies am Montag gelang. «Wir halten grundsätzlich eine Mindestproduktion aufrecht», sagte ein Konzern-Sprecher. Wichtigstes Ziel sei es, die Kunden zu versorgen. «Das ist kein Problem.» Infineon kann dabei teilweise auch auf Lagerbestände zurückgreifen.


93 Prozent haben für den Streik gestimmt
In der vergangenen Woche hatten fast 93 Prozent der Gewerksc aftsmitglieder in dem Werk mit 800 Beschäftigten für den Streik gestimmt. «Wir gehen davon aus, dass wir unsere Ziele erreichen», sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte Harald Flassbeck am Montagmorgen bei einer Kundgebung vor den Werkstoren. Das bisherige Angebot von Infineon sei eine Zumutung. Dem Vernehmen nach hat der Chipkonzern unter anderem 0,3 Bruttomonatsgehälter Abfindung pro Jahr der Betriebszugehörigkeit geboten. Die IG Metall fordert das Zehnfache.


DGB ruft zur Besonnenheit auf
Als am frühen Morgen Busse auf das Werksgelände fahren wollten, war die Situation zeitweise angespannt. Die Protestierenden schrien und pfiffen und versuchten, die Zufahrt zu blockieren. Der DGB rief die Beschäftigten zur Besonnenheit auf. «Das elementare Recht der Beschäftigten, um ihre Arbeitsplätze und beschäftigungspolitischen Ziele zu kämpfen, sollte nicht von Streikenden durch Übernahme der rüden Methoden der Geschäftsleitung in Misskredit gebracht werden», sagte Bayerns DGB-Chef Fritz Schösser. Der Gewerkschaftsbund unterstütze aber ausdrücklich die Arbeitskampfmassnahmen und die Forderungen der Beschäftigten. (awp/mc/gh)

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