Marktkommentar Maarten-Jan Bakkum, Global Emerging Market Specialist ING Investment Management
Ein starker Binnenmarkt befördert die ausserordentliche wirtschaftliche Stabilität des Landes, die von einem gesunden Bankensektor mit starkem Kreditwachstum, geringen Interdependenzen des heimischen Arbeitsmarktes mit dem Exportgeschäft, hohen Devisenreserven und einem nur geringen Leistungsbilanzdefizit profitiert.
238’000 neue Arbeitsplätze im April und Mai 2009
Die ersten Anzeichen für eine Erholung der brasilianischen Wirtschaft liessen sich bereits zu Beginn des 2. Quartals 2009 ausmachen, damit war Brasilien einer der ersten Schwellenländerwirtschaften weltweit, die sich so früh erholten. Nachdem das reale Wirtschaftswachstum im 3. Quartal 2008 von 6,8 Prozent auf -1,6 Prozent im 1. Quartal 2009 gefallen war, konnten im April und Mai 2009 bereits 238.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und die ohnehin seit Jahren steigenden Absatzzahlen für Automobilverkäufe auf bislang 17 Prozent im Juni 2009 gesteigert werden. Der abnehmende Verschuldungsgrad öffentlicher Haushalte in Brasilien hat die Banken zu einer vermehrten strategischen Ausrichtung ihres Kreditangebotes auf den privaten Sektor gezwungen, der mit einem hohen Nachfragebedarf nach Kreditmitteln reagiert und seit Anbeginn der Krise die 20 Prozent-Schwelle niemals unterschritten hat.
2010 wieder Wirtschaftswachstum erwartet
Auch der brasilianische Aktienmarkt für Rohstoffe, der weltweit über die höchste Preisempfindlichkeit verfügt und zusammen mit dem Grundstoff- und Energiesektor ca. 54 Prozent des Gesamtmarktes ausmacht, kann in Zeiten fallender Rohstoffpreise der gesamtwirtschaftlichen Stabilität Brasiliens nichts anhaben. Das gesamte Wirtschaftswachstum wird zwar 2009 noch bei nahezu null Prozent liegen, aber bereits für 2010 prognostizieren wir einen Anstieg auf 3,5 Prozent. In diesem Sinne ist bald schon wieder Karneval in Brasilien angesagt ? und das nicht nur in Rio de Janeiro. (ING/mc/hfu)
Über ING Investment Management:
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