ING sieht in USA und Europa Zeichen für Entspannung

Nach einer langwierigen und schmerzhaften Abwärtskorrektur könnte jetzt tatsächlich der Wendepunkt am US-amerikanischen Wohnimmobilienmarkt erreicht sein. In der ersten Hälfte dieses Jahres



– hat sich die Zahl der Eigenheimverkäufe stabilisiert
– hat sich der Angebotsüberhang seit seinem Höchststand Ende 2008 verringert, und
– hat sich der Abwärtstrend bei den Häuserpreisen gegenüber den letzten drei Jahren verlangsamt.


In den USA schreiben die Eigenheimverkäufe (Neubauten und bestehende Objekte) seit Beginn des Jahres endlich wieder positive Wachstumszahlen, nachdem sie von 2006 bis 2008 im Durchschnitt pro Jahr um fast 15 Prozent gefallen waren. Zugleich ist auch die Zahl der Zwangsversteigerungen insgesamt rückläufig.


Wohneigentum noch nie so preiswert zu haben
Dazu Valentijn van Nieuwenhuijzen, Leiter Fixed Income und Volkswirt bei ING IM: «Egal wie vorsichtig man ist ? man kann die gegenwärtigen Trends am Wohnimmobilienmarkt und die Tatsache, dass Wohneigentum noch nie so preiswert zu haben war, schlecht ignorieren. Diese Entwicklung trägt entscheidend dazu bei, die wesentlichen Abwärtsrisiken im amerikanischen Konjunkturszenario zu reduzieren. Die Dynamik an den Immobilienmärkten ist für die Bilanzen sowie die Schaffung von Vertrauen im Finanzsektor und bei Privathaushalten von kritischer Bedeutung und damit unerlässliche Voraussetzung für einen wie auch immer gearteten Aufschwung.»


Rasche Erholung des Häusermarkts nicht garantiert
Van Nieuwenhuijzen beeilt sich aber, darauf hinzuweisen, dass eine rasche Erholung am Häusermarkt durchaus nicht garantiert ist. Bilanzsanierung und negative Vermögenseffekte werden wohl noch ein paar Jahre anhalten. Den Prognosen zufolge wird es noch mindestens drei Jahre dauern, bis der Immobilienmarkt wieder das Niveau von 2006 erreicht.


Eurozone: Talsohle durchschritten?
In der Eurozone deuten die jüngsten Umfragen darauf hin, dass es mit der Konjunktur wieder aufwärts geht. Nachdem die Wirtschaftsleistung 2008 um 5 Prozent geschrumpft war ? beispiellos in der Nachkriegsgeschichte ? scheint das negative Wachstum jetzt zum Stillstand gekommen zu sein. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des produzierenden Gewerbes stieg im Juli von 42,6 auf 46,0 Punkte, während sein Pendant im Dienstleistungsgewerbe um 0,9 Punkte auf einen Stand von 45,6 stieg. Der vom deutschen ifo-Institut ermittelte Geschäftsklimaindex kletterte im selben Monat von 85,9 auf 87,3 Punkte.


Grossbritannien: Zinsen bleiben tief
In Grossbritannien sank das BIP im zweiten Quartal um 0,3 Prozent und damit im Vorjahresvergleich um 5,2 Prozent, eine Entwicklung, die augenscheinlich im Widerspruch zum aktuellen PMI-Trend steht. Allerdings hat die Bank of England (BoE) wiederholt betont, dass sie die PMI-Erhebungen als einen zuverlässigeren Indikator der Wachstumsdynamik ansieht. Die geldpolitische Wirkung der veröffentlichten BIP-Zahlen sollte sich danach im Rahmen halten. Der geldpolitische Ausschuss (MPC) der Bank of England hat sich im Übrigen einmütig dafür entschieden, den Leitzins bei 0,5 Prozent zu belassen. Auch das Volumen der von Banken angekauften Staatsanleihen und anderen Anlagen soll mit GBP 125 Milliarden beibehalten werden. Eine mögliche Ausweitung der quantitativen Lockerung wird nach Veröffentlichung des Inflationsberichts im August geprüft.  (ing/mc/ps)


Über ING Investment Management
ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING-Gruppe, ein weltweit präsenter Allfinanz-Konzern, der in über 40 Ländern Repräsentanzen unterhält. Mit über Euro 325 Milliarden Euro Assets under Management, ist ING IM Europe in 16 europäischen Ländern und im Nahen Osten mit ca. 125 Milliarden Euro Assets under Management vertreten. ING Investment Management bietet Investmentlösungen für den ING Unternehmensverbund und für institutionelle Anleger, Stand Q1 2009.

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