Innovative Denker treten der weltweiten Wirtschaftskrise entgegen

Zu den Mitgliedern des Gründungsbeirates des INET-Instituts gehören die Nobelpreisträger George Akerlof, Sir James Mirrlees, A. Michael Spence und Joseph E. Stiglitz sowie Willem Buiter, Markus K. Brunnermeier, Robert Dugger, Duncan Foley, Thomas Ferguson, Roman Frydman, Ian Goldin, Charles Goodhart, Anatole Kaletsky, John Kay, Axel Leijonhufvud, Perry Mehrling, Y.V. Reddy, Ken Rogoff, Jeffrey Sachs, John Shattuck, William R. White und Yu Yongding. Das Institut konnte dank der Unterstützung von George Soros, Vorsitzender des Open-Society-Instituts und langjähriger Kritiker klassischer Wirtschaftstheorien, gegründet werden. Er wird das Institut über die Central European University (CEU) 10 Jahre lang mit einem Jahresbudget von 5 Millionen US-Dollar ausstatten.


Vergabe von Forschungsstipendien
Das Institut wird Forschungsstipendien vergeben, Symposien veranstalten und eine Zeitschrift herausgegeben. Eine erste Konferenz findet vom 9. bis zum 11. April am King’s College in Cambridge statt. Dabei werden die Gelehrten die Bedeutung der Finanzkrise für die Regulierungspolitik eruieren. Die ersten Forschungsstipendien werden noch vor Jahresende an vielversprechende Stipendiaten an führenden Universitäten vergeben. Geschäftsführer des INET-Instituts wird der im staatlichen, akademischen und privaten Bereich erfahrene Wirtschaftswissenschaftler Robert Johnson.


Langjährige Vorstellungen in Frage gestellt
In einem Essay zur Gründung des INET-Instituts schrieb Professor Stiglitz: «Die Finanzkrise hat in den Wirtschaftswissenschaften einen Moment des tiefen Nachdenkens ausgelöst, denn sie hat viele langjährige Vorstellungen in Frage gestellt. Falls Wissenschaft sich dadurch auszeichnet, die Zukunft vorhersagen zu können, so sollte die Unfähigkeit eines Grossteils der Wirtschaftswissenschaften, die Krise vorherzusagen, Grund genug dafür sein, dies zu einem grossen Anliegen zu machen.»


«Gebäude der Finanzmärkte auf falschen Annahmen erbaut»
Soros sprach in Budapest vor der CEU, über die das INET-Institut finanziert wird und die als Zentrum des Netzwerks des INET-Instituts fungieren wird, und sagte: «Das gesamte Gebäude der weltweiten Finanzmärkte wurde auf der falschen Annahmen aufgebaut, man könne Märkte einfach sich selbst überlassen. Nun müssen wir ein neues Paradigma finden und das Ganze von Grund auf neu aufbauen. Ich habe mich entschlossen, das INET-Institut zu unterstützen, um einen Beitrag zu diesem Prozess zu leisten. Ich hoffe sehr, andere werden mich dabei begleiten».


Reflexivitäts-Theorie
Da er sowohl ein Gönner des INET-Instituts als auch Vertreter einer bestimmten eigenen Theorie, nämlich der Reflexivität, sei, sagte Soros, er werde nicht selbst an dem Vergabeverfahren für die Stipendien teilnehmen: «Auch wenn ich natürlich hoffe, dass die Reflexivität zu den zu untersuchenden Konzepte gehört, so ist mir durchaus bewusst, dass es zahlreiche andere Alternativen zum vorherrschenden Dogma gibt, die erkundet werden sollten», fügte Soros hinzu. (inet/mc/ps)

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