Intel beugt sich Forderung von Japans Wettbewerbshütern – AMD-Kritik
Der Vorwurf der japanischen Wettbewerbshüter: Intel hatte fünf Herstellern Rabatte unter der Bedingung angeboten, dass sie ihre Geschäfte mit der Konkurrenz stark beschränken oder einstellen. Die japanische Wettbewerbsaufsicht JFTC hatte dem Unternehmen zuletzt bis zum 1. April Zeit gegeben, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Der Branchenzweite AMD äußerte unterdessen harsche Kritik am Gebaren von Intel.
Intel akzeptiert Vorwürfe nicht
Intel-Manager Bruce Sewell sagte, Intel werde zwar die Empfehlungen der Behörde befolgen, könne aber die Vorwürfe nicht akzeptieren. Das Unternehmen gehe nach wie vor davon aus, dass sein Verhalten fair und gesetzeskonform gewesen sei. Ein Sprecher der japanischen Konzerntochter Intel KK wies die Anschuldigun gen ebenfalls zurück. Solche Geschäftspraktiken hätten nie existiert, sagte er der Nachrichtenagentur XFN-Asia. Intel habe aber den Spruch der JFTC akzeptiert, um die Angelegenheit schneller beizulegen.
Intel muss sich an die Empfehlung der Behörde halten
Der für den Fall bei der JFTC zuständige Hiroshi Yamada sagte, nachdem Intel die Empfehlung der Behörde akzeptiert habe und solange das Unternehmen sich an diese halte, gebe es keinen Grund, weitere Schritte gegen den Mikroprozessoren-Hersteller einzuleiten. Im April vergangenen Jahres hatten die Wettbewerbshüter Intel-Büros in Japan durchsucht und Kunden befragt.
Durch Intel habe sich Marktanteil vom Konkurrenten AMD reduziert
Die Wettbewerbshüter sehen die Tatsachen anders als der Branchenprimus. Durch Intels Geschäftspraktiken hätten sich der Marktanteil der Konkurrenten AMD und Transmeta von 24 Prozent im Jahr 2002 auf rund 11 Prozent im Jahr 2003 reduziert.
AMD reagierte harsch
Intel-Konkurrent AMD reagierte harsch auf das Verhalten seines schärfsten Konkurrenten. «Es ist unglücklich, dass Intel sich weigert, den Tatsachen ins Auge zu sehen und den Schaden zuzugeben, den es Wettbewerbern und Verbrauchern zugefügt hat, obwohl präzise – und sehr verstörende – Fakten einer bewussten und systematischen wettbewerbsverletzenden Verhaltens vorliegen.» Das sagte AMD-Topmanager Thomas McCoy, Chief Administrative Officer bei AMD.
Japan ist sehr wichtiger Markt
Japan ist für Technologieunternehmen ein sehr wichtiger Markt. Intel ist mit deutlichem Abstand der weltweit führende Hersteller von Mikroprozessoren für Computer. Ihm folgt die US-amerikanische Advanced Micro Devices Inc. (AMD). Den weltgrößten Softwarekonzern Microsoft hatten die japanischen Wettbewerbshüter bereits im vergangenen Jahr verwarnt. Microsoft wurde damals unredlicher Lizenzverträge für sein Betriebssystem Windows XP verdächtigt. (awp/mc/ab)