Intel blickt wegen Finanzkrise vorsichtig in die Zukunft
Diesen Einfluss zu quantifizieren sei allerdings sehr schwierig, da zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar sei, inwieweit die Verwerfungen an den Kapitalmärkten die Ausgaben für Technologie beeinflussten. Im dritten Quartal erhöhte Intel den Gewinn stärker als den Umsatz. Wie das in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien ansässige Unternehmen mitteilte, kletterten die Einnahmen zwischen Juli und September um 1%, während der Gewinn um 12% zulegte.
EPS leicht über Erwartungen
Intel verzeichnete damit einen Gewinn von 2,0 (Vorjahr: 1,8) Mrd USD bzw 0,35 (0,30) USD je Aktie, der Umsatz stieg auf 10,22 (10,1) Mrd USD. Analysten hatten mit einem Ergebnis je Aktie von 0,34 USD bei Einnahmen von 10,25 Mrd USD gerechnet. Die vielbeachtete Bruttomarge lag bei 58,9% und damit knapp einen Prozentpunkt über dem von Intel im Juli ausgegebenen Zielwert.
«Wasserstandsmeldung» am 4. Dezember
Auch im Schlussquartal des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete Intel nach eigenen Angaben bislang ein Umsatzwachstum. Vor dem Hintergrund der durch die Finanzkrise ausgelösten Unsicherheit wählte der Chiphersteller allerdings eine ungewöhnlich grosse Bandbreite bei der Umsatzprognose für das vierte Quartal und rechnet mit Einnahmen zwischen 10,1 Mrd und 10,9 Mrd USD. Analysten erwarten einen Umsatz von 10,8 Mrd USD. Am 4. Dezember will der Chiphersteller eine «Wasserstandsmeldung» zur Entwicklung im 4. Quartal veröffentlichen.
«Ermutigende Zahlen»
Am Markt wurden die Äusserungen von Intel – trotz des eher vorsichtigen Ausblicks – positiv gewertet. «Die Zahlen, die sie vorgelegt haben, scheinen sehr ermutigend zu sein,» sagte ein Analyst. Die Prognose habe – zumindest vorerst – am Markt kursierende Ängste vor negativen Überraschungen aus dem US-Technologiesektor zerstreut. Jefferies-Analyst John Lau sagte, sollte Intel die Mitte der für das vierte Quartal vorgegebenen Umsatzbandbreite erreichen, stünde immerhin ein Umsatzwachstum von 3% zu buche. Diese Expansion würde dann zwar etwas unter den Erwartungen liegen, sei aber bei weitem nicht so schlimm, wie von einigen Branchenkennern befürchtet.
Q4: Höhere Bruttomarge erwartet
Auch auf Margenebene will Intel im Schlussquartal 2008 zulegen: Intel-CFO Stacy Smith sagte, das Unternehmen mache bei seinen Einsparungs- und Effizienzsteigerungsbemühungen bessere Fortschritte als erwartet. Deshalb sei für den Zeitraum zwischen Oktober und Dezember mit einer Bruttomarge von 59% zu rechnen. Im nachbörslichen US-Handel gewann die Intel-Aktie bis 19.59 Uhr Ortszeit 3,8% auf 16,53 USD, nachdem das Papier im regulären Handel noch im Minus notiert hatte. (awp/mc/ps/02)