Die Zahlung hatte 1,25 Milliarden Dollar betragen. Im Gesamtjahr drehte das Ergebnis deshalb mit 300 Millionen Euro ins Plus. Das war mehr als Börsianer erwartet hatten. Im Jahr davor hatte AMD noch mit 3,1 Milliarden Dollar in den roten Zahlen gestanden, im Schlussquartal alleine war ein Minus von 128 Millionen Dollar angefallen. Neben hausgemachten Problemen hatte die Wirtschaftskrise den Konzern aus dem kalifornischen Sunnyvale in die Tiefe gerissen.
Kunden kommen zurück
Die Kunden kommen jedoch zurück. Im Schlussquartal sprang der Umsatz um 42 Prozent auf gut 1,6 Milliarden Dollar hoch. Intel hatte bereits vor einer Woche die Marschrichtung vorgegeben und Zahlen präsentiert, die mit denen aus der Boomzeit mithalten konnten. Vor allem die Unternehmen müssen dringend ihre alten Computer austauschen. Das hatten sie in der Rezession aufgeschoben. Das gut angenommene neue Betriebssystems Windows 7 von Microsoft beflügelt die Verkäufe obendrein. Besonders das Asiengeschäft lief für AMD zuletzt gut.
Intel unangefochtener Platzhirsch
Allerdings steckt nur etwa in jedem fünften Computer ein Prozessor von AMD, Intel ist übermächtig. AMD-Chef Meyer sieht in der Wirtschaftskrise aber die Vorteile bei sich. «Die Kunden wollen den meisten Wert für ihren Dollar», sagte er. AMD-Chips sind billiger als die des grösseren Rivalen. AMD erwartet allerdings, dass das Geschäft im laufenden ersten Quartal saisonal bedingt wieder etwas zurückgeht. Dann könnte der Konzern auch wieder in die Verlustzone abgleiten. Ohne den Scheck von Intel wäre AMD auch jetzt noch defizitär gewesen.
Produktionsauslagerung nach Abu Dhabi
Zu den grössten Produktionsstandorten für AMD zählt Dresden. Auf seinem Sanierungskurs hatte der US-Konzern seine Chipfertigung allerdings vollständig ausgegliedert. Die Produktion wird nun unter dem Namen Globalfoundries gemeinsam mit dem Emirat Abu Dhabi fortgeführt. «Globalfoundries hatte einen guten Start», sagte Meyer. Die Zusammenarbeit klappe reibungslos. AMD hatte im Jahr 2006 ein milliardenschweres Abenteuer mit dem Kauf des Grafikkarten-Spezialisten ATI riskiert. Der Konzern wollte das Herz eines Computers aus einer Hand anbieten können. Der Erfolg stellte sich jedoch bisher nicht ein, stattdessen fielen hohe Verluste an. In seiner Not holte sich AMD Hilfe aus dem Nahen Osten.
Intels Vorstoss in den Smartphone-Markt
Der grössere und sehr profitable Rivale Intel ist AMD jedoch wieder einen Schritt voraus. Der Konkurrent drängt mit seinen neuen stromsparenden Prozessoren in den schnell wachsenden Markt der Smartphones. Bereits die Liga der ultrakleinen Laptops, der sogenannten Netbooks, hatte Intel mit seinem Atom-Chip besetzt. (awp/mc/ps/35)