Internetplattform Swissinfo droht das Aus

Ohne das Geld des Bundes könne Swissinfo in der heutigen Form sicher nicht mehr weiterbetrieben werden, sagte SRG-Sprecher Daniel Steiner auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Mehr wollte Steiner nicht sagen, «so lange Unklarheit über den Leistungsauftrag besteht und der Beschluss noch nicht definitiv ist». Der SRG-Sprecher erinnert jedoch daran, dass die SRG selber bei Swissinfo 7 Mio CHF einsparen will.


Drei machbare Einsparungsvarianten
Geprüft worden seien drei Modelle, nämlich Einsparungen innerhalb von Swissinfo, die Integration der Plattform in Schweizer Radio DRS und die Integration in die neue Westschweizer Radio- und Fernsehgesellschaft RTS. Alle Varianten hätten sich als machbar erwiesen – bei voller Auftragserfüllung, wie Steiner betonte. Die Umsetzung sei aber auf Eis gelegt, so lange nicht klar sei, in welchem Umfang sich der Bund in Zukunft beteilige. Bei der Swissinfo-Chefredaktion war auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Sparabsichten des Bundesrats erhältlich.


Aus Schweizer Radio International hervorgegangen
Gemäss dem Geschäftsbericht 2008 hat Swissinfo knapp 123 Vollzeitstellen. Die Internet-Plattform war 1999 aus Schweizer Radio International hervorgegangen. Ihre Aufgaben ist es, im Ausland lebende Schweizerinnen und Schweizer über die Ereignisse in ihrem Heimatland sowie interessierte Ausländerinnen und Ausländer über die Schweiz zu informieren. Publiziert wird in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Arabisch, Chinesisch und Japanisch.


Markant mehr Nutzer im vergangenen Jahr
Anfang Februar konnte Swissinfo für 2009 eine markante Zunahme der Nutzer (Unique-Clients) um gut 18% gegenüber dem Vorjahr bekannt geben. Gemäss NET-Metrix wurden im Monat durchschnittlich 901’000 einzelne Benutzerendgeräte registriert. Die Seitenabrufe nahmen um 17,6% auf 6,41 Mio zu. (awp/mc/pg/23)

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