Interroll: Reinergebnis bleibt knapp positiv

Interroll erzielte im ersten Semester einen Nettoumsatz von 116,5 (VJ 187,5) Mio CHF, was einem Rückgang von 37,9% entspricht. In Lokalwährung resultierte eine Abnahme von 32,3%. Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT sank um 96,6% auf 0,8 (23,3) Mio CHF, die entsprechende Marge lag bei 0,7 (12,9)%. Unter dem Strich resultierte schliesslich ein um 99,4% tieferer Reingewinn von 0,1 (17,9) Mio CHF, teilt das im Bereich Logistik tätige Unternehmen am Mittwoch mit. Die ausgewiesenen Zahlen liegen damit über den Prognosen. Analysten schätzten im Vorfeld einen Umsatz von 113,2 Mio CHF, ein operatives Ergebnis (EBIT) von -1,5 Mio und einen Reinverlust von 1,9 Mio CHF.


Brutto-Marge gehalten
Die Brutto-Marge konnte trotz dem sehr anspruchsvollen Marktumfeld im Semestervergleich bei 58,8% gehalten sowie Marktanteile dazugewonnen werden, heisst es weiter. Interroll begann bereits im letzten Quartal 2008 die operativen Kosten dem rezessiven Szenario anzupassen. Nebst dem ohnehin straffen Kostenmanagement habe dies dazu beigetragen, dass nun ein gesundes finanzielles Fundament vorhanden sei, so Interroll.


Investitionen in strategisch wichtige Bereiche
Deshalb soll nun trotz der Rezession weiterhin in strategisch wichtige Bereiche investiert werden. Zu diesen Bereichen gehören gemäss Interroll F&E für die Entwicklung und Lancierung von innovativen Produkten, die geografische Expansion oder die Einführung eines gruppenweiten ERP-Systems. Damit will die Gruppe bei einem Wirtschaftsaufschwung Margen, Marktanteile und Profitabilität überdurchschnittlich steigern.


Sparte Komponenten: Umsatz und Gewinn eingebrochen
In der Sparte Komponenten erwirtschaftete die Gruppe in konsolidierter Währung einen Umsatz von 81,5 (116,8) Mio CHF. Aufgrund des Nachfragerückgangs reduzierte sich der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen im Semestervergleich auf 10,4 (22,9) Mio CHF. Die Marge lag bei 12,9%. Der EBIT notierte bei 4,4 (17,2) Mio CHF. Vor allem in Skandinavien und Spanien seien die Verkäufe überproportional zurückgegangen, so Interroll. In Zentraleuropa und Frankreich hätten sich diese hingegen angesichts der Krise gut gehalten. In China ging der Umsatz um 36% zurück.


Auch Sparte Subsysteme markant unter Druck
Der Umsatz in der Sparte Subsysteme reduzierte sich in Berichtswährung auf 35,0 (70,7) Mio CHF. Darin spiegelten sich eine unerwartet hohe Zahl verschobene oder aufgrund ungesicherter Finanzierung bis auf weiteres ausgesetzte Projekte, heisst es. Im Bereich resultierte ein operativer Verlust (EBITDA) von 1,9 (Gewinn: 7,5) Mio CHF und auf Stufe EBIT von 3,6 (Gewinn: 6,1) Mio CHF. Insbesondere in Nordamerika und Europa sei der Bereich Fliesslager unter Druck geraten. Asien haben hingegen erfreuliche Aufträge verzeichnet, so die Gruppe. Im Juni habe sich die Situation aber auch in Nordamerika und Europa wieder leicht verbessert.


Ausblick bleibt zurückhaltend
Bei Interroll Automation kam es im Berichtszeitraum zu verschiedenen Projektverzögerungen oder gar -streichungen. In China und Singapur hätten hingegen eine Anzahl interessanter Projekte für Postunternehmen akquiriert werden können. Im zweiten Semester des laufenden Jahres rechnet Interroll mit einem weiterhin schwierigen und herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld. Strategisch wichtig sei die Positionierung der Marke Interroll in allen Märkten weltweit, so die Gruppe. (awp/mc/ps/07)

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