Interroll steigert Gewinn und will weiter wachsen
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA wuchs im vergangenen Jahr 2006 um ein Drittel auf 44,4 Mio CHF (VJ 33,3 Mio), die entsprechende Marge auf 14,0 (13,5)%; auf Stufe EBIT lag das Wachstum bei gut 30% auf 30,6 (23,7) Mio CHF, die Marge konnte auf 9,7 (9,5)% verbessert werden.
Verbesserte Marge
Die verbesserte Marge sei dank erhöhter Produktivität und Volumeneffekten in der Fertigung zustande gekommen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die höheren Stahlpreise hätten durch eine globale Einkaufsstrategie und eine teilweise Überwälzung auf die Kunden gemildert werden können.
Unterdurchschnittliches Wachstum
Mit knapp 20% auf 20,2 (16,9) Mio CHF legte Interroll auf Stufe Reingewinn etwas weniger stark zu. Grund für das unterdurchschnittliche Wachstum war u.a. eine mit 32,0 (27,5)% deutlich höhere Steuerquote als im Vorjahr sowie ein Aufwand von 4,0 Mio CHF für ein Optionsprogramm für Kader und Mitarbeiter.
Ebit und Reingewinn Schätzungen klar übertroffen
Umsatzsteigerung von 27,1 Prozent
Bereits im Januar hatte Interroll eine Umsatzsteigerung von 27,1% auf 312,0 (VJ 245,5) Mio CHF vermeldet (11,2% organisches, 15,9% akquisitorisches Wachstum). Für das externe Wachstum war in erster Linie der Kauf der deutschen BDL-Gruppe im ersten Quartal 2006 verantwortlich. Diese hat (auf Stufe Umsatz) knapp 40 Mio CHF zum Gesamtergebnis beigetragen.
Zufrieden mit Integration der BDL
Mit dem Stand der Integration der BDL in Interroll ist das Management sehr zufrieden. Im deutschen Hückelhoven werde derzeit ein neues Kompetenzzentrum für Industrie-Trommelmotoren gebaut, mit dem die Produktion an einem Standort konzentriert werden soll, wie Konzernchef Paul Zumbühl am Freitag vor den Medien in Zürich erklärte. Die Restrukturierung der Produktion sollte rund 100 neue Arbeitsplätze schaffen und im dritten Quartal dieses Jahres mit der Produktharmonisierung zu einem guten Teil abgeschlossen sein. Der Goodwill, der sich aus dem BDL-Kauf ergeben hat, soll in einem Zeitraum von 6 bis 10 Jahren abgeschrieben werden; 2006 waren es 3,3 Mio CHF.
Gut für die Zukunft gerüstet
Interroll sieht sich dank einem Fokus auf Wachstum und Innovation auch ’sehr gut› gerüstet für die Zukunft. Die Wachstumsstrategie gebe es seit sechs Jahren und habe eine Reduktion der Variantenvielfalt und der Lieferzeiten mit gleichzeitiger Erhöhung der Qualität gebracht, sagte Zumbühl. Bezüglich Innovation betonte Zumbühl etwa den strategischen Ausbau im Bereich Trommelmotoren und Quergutsortierer. Interroll hat mit diesen Produkten u.a. neue Aufträge der Flughäfen Schanghai und Peking sowie der Schweizer Post für ihre neuen Verteilzentren erhalten.
Volatile Weltwirtschaft und hohe Stahlpreise
Bezüglich Ausblick für das laufende Jahr wollte Zumbühl nicht allzu konkret werden. «Wir sind gut ins neue Jahr gestartet, der Auftragsbestand zu Jahresbeginn war gut», sagte der CEO lediglich. Das Geschäft von Interroll sei aber sehr kurzfristig, die Weltwirtschaft sei sehr volatil und die Stahlpreise dürften hoch bleiben, so dass die Sicht auf das ganze Geschäftsjahr 2007 eingeschränkt bleibe. Zumbühl bestätigte am Rande der Pressekonferenz aber das längerfristige (organische) Umsatzwachstumsziel von 5 bis 10%. Damit sollte das Unternehmen Marktanteile gewinnen, da der Gesamtmarkt – im Einklang mit der Weltwirtschaft – etwa 4 bis 5% wachsen dürfte, sagte CFO Jürg Häusermann dazu.
Zahlenset wird mit Kursgewinnen honoriert
Die guten Zahlen und Aussichten des Unternehmens werden von den Anlegern mit Kursgewinnen bei den Aktien honoriert: Interroll N notieren um die Mittagszeit 4,6% höher bei 476 CHF (Tageshoch 485 CHF). Interroll habe einen ‹überzeugenden Geschäftsabschluss› präsentiert, hiess es etwa bei der Bank Vontobel; von einem ‹guten Ergebnis› sprach die ZKB. (awp/mc/ab)