Investoren setzen auf Wasserkraft

Die absolute Zahl der Deals fiel sogar um 36 Prozent auf 549 Transaktionen. Da jedoch in der Energiebranche insgesamt das Transaktionsvolumen um rund 50 Prozent nachgab, stieg der Anteil der Erneuerbaren am M&A-Volumen im Jahresvergleich von 17 Prozent auf 25 Prozent, wie aus der Studie «Renewables Deals. 2009 Annual Review» der  Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht.


M&A-Volumen bei Windenerige und Solarbranche eingebrochen
Die vergleichsweise positive Entwicklung bei den Erneuerbaren Energien ist massgeblich auf Transaktionen im Bereich der Wasserkraft zurückzuführen. Hier stieg das M&A-Volumen im Jahresvergleich von gut 10 Milliarden auf über 15 Milliarden Dollar. Demgegenüber brach der Gesamtwert der Transaktionen in der Windenergiebranche um 62 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar und in der Solarbranche um 44 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar ein. 


Kein einheitlicher Trend
Auch für 2010 zeichnet sich kein einheitlicher Trend für das M&A-Geschehen im Bereich der Erneuerbaren Energien ab. «Die grosen Energieversorger stehen vor erheblichen Investitionen zur Modernisierung ihrer konventionellen Kraftwerke, die im Zweifelsfall Vorrang vor weiteren Zukäufen bei Wind-, Wasser und Solarkraft haben. Daraus könnten sich zwar Beteiligungschancen für Finanzinvestoren ergeben, jedoch bleibt die Ungewissheit über die Refinanzierungsmöglichkeiten am Kapitalmarkt», kommentiert Manfred Wiegand, der bei PwC für die weltweite Energieversorgungs­branche verantwortlich ist.


Wasserkraft mit Sogwirkung
Insgesamt entfielen fünf der zehn grössten Deals des Jahres 2009 auf den Bereich Wasserkraft. Die grösste Einzeltransaktion des vergangenen Jahres war die Übernahme eines Wasserkraftwerks am chinesischen Drei-Schluchten-Stausee durch die börsennotierte China Yangtze Power für knapp sechs Milliarden Dollar. Im deutschsprachigen Raum bemerkenswert ist der Verkauf von 13 Wasserkraftwerken der E.ON AG an die österreichische Verbund Innkraftwerke GmbH. Mit einem Volumen von fast zwei Milliarden Dollar war dies die drittgrösste Transaktion des Jahres 2009.


Die milliardenschweren Wasserkraft-Deals hatten im Jahr 2009 auch Auswirkungen auf die regionale Verteilung des M&A-Volumens. In Südamerika erreicht der Gesamtwert der Deals im Bereich der Erneuerbaren Energien mit gut 4,4 Milliarden Dollar mehr als das Dreifache des Vorjahresniveaus. Dabei schlug allein die Übernahme des kolumbianischen Energieversorgers Empresa de Energia del Pacifico, der Strom nahezu ausschliesslich in Wasserkraftwerken erzeugt, mit über 1,1 Milliarden UDollar zu Buche. Das Volumen der Deals mit Zielunternehmen in der Region Asien-Pazifik stieg 2009 um 32 Prozent auf gut 7,7 Milliarden UDollar.


Europa an der Spitze
Europa verteidigte zwar mit einem Transaktionsvolumen von gut 12,7 Milliarden Dollar seine Führungsposition, gegenüber 2008 fiel der Wert jedoch um 38 Prozent. In Nordamerika sank der Gesamtwert der Übernahmen und Beteiligungen weniger stark um 19 Prozent auf gut 7,8 Milliarden Dollar. Im Bereich Windenergie gab es sogar einen deutlichen Zuwachs um rund eine Milliarde auf 2,6 Milliarden Dollar. Die vergleichsweise robuste Verfassung des nordamerikanischen M&A-Marktes dürfte vor allem auf die verstärkte staatliche Förderung und Steuererleichterungen für Investitionen in
Erneuerbare Energien zurückzuführen sein. (PwC/mc/pg)

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