IPO: Gerresheimer sieht für 2007 schwarze Null – Dividende geplant

«Es wird für das Geschäftsjahr 2007 eine schwarze Null geben und 2008 dann ein deutlich positives Nettoergebnis», sagte Finanzvorstand Hans-Jürgen Wiecha am Dienstag in Frankfurt. Für 2007 sei noch mit Einmaleffekten durch die Kosten aus dem Börsengang und durch die Ablösung einer Unternehmensanleihe zu rechnen.


Start an der Frankfurter Wertpapierbörse
Gerresheimer will am 11. Juni im Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse starten. Die Aktien können von heute an bis zum 8. Juni gezeichnet werden. Angeboten werden bis zu 22 Millionen Aktien, darüber hinaus gibt es die Möglichkeit einer Mehrzuteilungsoption von weiteren 3,3 Millionen Papieren. Rein rechnerisch könnte das Emissionsvolumen knapp 1,14 Milliarden Euro erreichen, gut 510 Millionen sollten dann der Gesellschaft zufliessen. Der Gerresheimer-Börsengang stellt den bislang grössten in diesem Jahr dar. Das Unternehmen gilt als Anwärter für den MDAX .


Spezialverpackungen für Medikamente
Gerresheimer stellt Spezialverpackungen für Medikamente her, wie sterile Spritzen oder Inhalatoren und sieht sich als einer der Profiteure vom Wachstumsboom in der Pharmaindustrie. Mit dem Erlös aus dem Börsengang sollen die Finanzverbindlichkeiten von derzeit rund 800 Millionen Euro auf unter 400 Millionen Euro reduziert werden. Zudem will der Börsenaspirant seine Expansion finanzieren. «Wir werden weiter akquirieren und unser Portfolio durch neue Technologien ergänzen», sagte Vorstandschef Axel Herberg. Ziel sei es, in allen Märkten, in denen Gerresheimer aktiv ist, auch Marktführer zu sein.


Derzeit im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Blackstone
In den vergangenen zwei Jahren hatte das Unternehmen, das derzeit im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Blackstone ist, acht Zukäufe getätigt. Daneben will Gerresheimer auch aus eigener Kraft wachsen. So soll sich das Umsatzwachstum nach einem organischen Plus von 8,6 Prozent im traditionell schwachen ersten Quartal in den kommenden Quartalen beschleunigen. Die Gruppe erzielte 2006 einen Umsatz von 893 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA betrug etwa 151 Millionen Euro. In 2008 erwartet Gerresheimer ein Net Cash Income von rund 70 Millionen Euro. Davon sollen 20 bis 30 Prozent an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Laut Wiecha soll es auch für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende geben.


Traditionsunternehmen
Das Traditionsunternehmen Gerresheimer gehörte bis zum Jahr 2000 zur E.ON-Vorläuferfirma Viag und ging dann an die Beteiligungsgesellschaft Investcorp und die Bank JP Morgan Chase über. Die Gesellschaft war im MDAX gelistet, 2003 erfolgte das Delisting. 2004 stieg Blackstone bei den Düsseldorfern ein. (awp/mc/gh)

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