IPO-Kandidat Cosmo wird auch 2007 einen Verlust ausweisen

Nachdem 2005 für das an die SWX Swiss Exchange strebende Pharmaunternehmen noch ein kleiner Gewinn von 0,8 Mio EUR resultierte, ergab sich 2006 ein minimaler Verlust von 0,1 Mio EUR, wie Cosmo am Montag zusammen mit den Details zum IPO bekanntgab. «Die klinischen Ausgaben dürften im laufenden Jahr von gut 4 Mio EUR auf über 10 Mio EUR ansteigen», sagte Finanzchef Chris Tanner im Gespräch mit AWP. Dies werde durch das erwartete Umsatzwachstum nicht ausgeglichen. Cosmo habe aber nicht in dem Sinne eine Cashburn-Rate wie andere junge Firmen aus der Pharma- oder Biotechbranche.


Produktion von Medikamenten für Dritte
Die rund 15 Mio EUR Umsatz, welche Cosmo in den beiden vergangenen Jahren erwirtschaftete, wurde mit der Produktion von Medikamenten für Dritte erzielt. Ab 2007 sollen nun auch Lizenzeinnahmen aus dem Verkauf des Medikamentes Lialda/Mezavant (mesalamine) hinzukommen.


Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen
Cosmo erforscht die Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen und will in diesem Bereich zum Marktführer avancieren. Das am weitesten entwickelte Produkt Lialda/Mezavant wird bei leichter bis mittelschwerer Colitis Ulcerosa (entzündliche Darmerkrankung) eingesetzt und ist seit Mitte Januar in den USA zugelassen. Die Zulassung in Europa wird noch im ersten Semester 2007 erwartet. Cosmo hat den weltweiten Vertrieb an Giuliani und Shire Pharmaceuticals auslizenziert.


Umsatz von Cosmo wird steigen
Tanner geht davon aus, dass das Produkt sehr bald auf den Markt kommen wird. Das Marktpotential für Lialda/Mezavant wird auf 300 bis 350 Mio USD geschätzt, was gemäss dem Finanzchef allerdings eine konservative Schätzung ist. Von den weltweiten Verkäufen gehen 6,6 bis 6,7% an Cosmo. Wieviel das 2007 in etwa werden könnte mochte Tanner nicht prognostizieren. «Der Umsatz von Cosmo wird auf jeden Fall steigen.»  Der nächste Hoffnungsträger für Cosmo ist Budesonide, welches bei Patienten eingesetzt werden soll, welche nicht auf Lialda/Mezavant ansprechen. Budesonide befindet sich derzeit in der klinischen Phase III und soll laut den Prognosen von Cosmo 2010 in Europa und den USA zugelassen werden. «Auch dies sei eher eine vorsichtige Schätzung», meinte Tanner. Die Zulassung könnte allenfalls auch bereits 2009 erfolgen.


Pipeline mit weiteren Medikamenten
Die Pipeline von Cosmo umfasst zudem zwei Medikamente in der Phase II, Rifamycin und LMW Heparin. Der Fahrplan von Cosmo sieht die Zulassung von Rifamycin in Europa für 2008 und in den USA für 2010 vor, LMW Heparin soll diese bis 2011 erhalten. Im Zentrum von Cosmos Forschungsaktivitäten steht die MMX-Technologie. Diese ermöglicht es, den Wirkstoff eines Medikaments gleichmässig im ganzen Darm zu verteilen. Ausserdem gelangen die Wirkstoffe nicht in die Blutbahn, oder nur sehr minim, wie Tanner erklärte.


Geplanter Gang an die SWX Swiss Exchange
Am Montagmorgen hatte Cosmo die Details zum geplanten Gang an die SWX Swiss Exchange bekanntgegeben. Die Preisspanne für die bis zu 3’419’130 Aktien zu platzierenden Aktien liegt bei 22 bis 28 CHF. Dazu kommen 512870 Aktien bei Ausübung des Greenshoe. Die Börsenkapitalisierung von Cosmo kommt demzufolge auf rund 320 bis 410 Mio CHF zu liegen plus 10 bis 15 Mio CHF bei voller Ausübung des Greenshoe.  Die neuen Mittel sollen es Cosmo ermöglichen, die Kontrolle über ihre Projekte von der vorklinischen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung zu behalten und damit das Wertschöpfungspotential zu optimieren. (awp/mc/gh)

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