23% der mittlerweile 1. 5 Millionen Einwohner von Dubai lassen heute die Arbeit ruhen. Der Grund: Die 345’000 Menschen zählende iranische Gemeinde begeht wie jedes Jahr zu Frühlingsbeginn das Persische Neujahrsfest No Ruz.
Eigene Zeitrechnung
Die Zeitrechnung geht auf den Auszug des Propheten Mohammeds von Mekka nach Medina im Jahr 622 zurück, der sogenannten Hidschra. Weil sich der islamische Kalender nach dem Mond, der persische aber nach der Sonne richtet, divergieren beide Zeitrechnungen. So schreiben die Muslime derzeit das Jahr 1428H. Aus persischer Sicht dagegen bricht heute das Jahr 1386 an. Das Perische Neujahr No Ruz startet stets am 21. März des greogorianischen Kalenders.
Alle Konfessionen feiern No Ruz
Die Feierlichkeiten zum No Ruz ähneln dem Weihnachtsfest. «Neben den 345’000 Iranern in Dubai weilen derzeit etwa eine Million Menschen aus dem Iran und allen Teilen der Welt in Dubai, um mit ihren Verwandten No Ruz zu feiern», weiss Kaveh Z., ein in Dubai lebender Architekt aus Teheran. Für seine Kinder hat Kaveh Geschenke und eifrig Gez eingekauft, eine Nuss-Nougat-Süssigkeit aus Isfahan, der ältesten Stadt im Iran. Dass Kaveh Christ ist und nicht wie 90% der Iraner Anhänger der islamisch-schiitischen Glaubensrichtung macht dabei keinen Unterschied. Am Persischen Neujahr steht der Stolz auf das Erbe der einstigen Perserreiche (550 – 330 v. Chr. (Achämenidenreich) und 224 bis 651 n. Chr. (Sassanidenreich)) über dem Glauben. Auch die etwa 25 000 Menschen starke jüdische Gemeinde im Iran feiert No Ruz.
Bekannte aus dem Iran stammende Persönlichkeiten in Dubai sind die Chefin der Dubai Internet City, Dr. Ameena Al Rostamani, und die Direktorin des Bereichs Kommuniktion des Dubai International Airport, Frau Anita Mehra Homayoun. Frau Houmayouns Familie gründete im Jahr 1970 das bis heute bestehende iranische Hospital in Dubais Stadtteil Satwa. (gaf)