In Portugal kletterten die Renditen von 6,58 Prozent auf 6,86 Prozent. In Griechenland kletterten die Renditen von 11,22 Prozent auf 11,41 Prozent. Nur vergleichsweise leicht stiegen die Renditen in Spanien (4,47%) und Italien (4,470%) an. Zum Vergleich: Eine zehnjährige deutsche Bundesanleihe rentierte mit lediglich 2,431 Prozent.
Destabilisierung der Märkte
Die von Deutschland und Frankreich vorgeschlagene Beteiligung von privaten Gläubigern an möglichen Kreditausfällen hat laut Händlern zu der jüngsten Zuspitzung geführt. Der Präsident der irischen Notenbank Patrick Honohan verwies jedoch darauf, dass sich diese Vorschläge nicht auf die bereits bestehenden Altschulden bezögen. «Es handelt sich um einen Vorschlag für die Zukunft», sagte das EZB-Ratsmitglied. Dies werde jedoch von den Marktteilnehmern ausser acht gelassen und habe so zu einer Destabilisierung der Märkte geführt. Irland leidet vor allem unter einer schweren Bankenkrise. Wegen der Rettung irischer Banken beträgt das Haushaltsloch in diesem Jahr voraussichtlich 32 Prozent und ist damit mit Abstand das Höchste in der Eurozone. EU-Währungskommissar Olli Rehn dementierte jedoch Gerüchte, nach denen Irland Hilfe aus dem Euro-Stabilisierungsfonds beantragt habe.
Portugal platziert Papiere problemos
Die relativ erfolgreiche Platzierung von portugiesischen Staatsanleihen habe den Markt nicht beruhigt, sagten Händler. Die Renditen bei einer Auktion von sechs- und zehnjährigen Anleihen stiegen zwar wie erwartet an. Portugal hat die Papiere jedoch problemlos platziert.
Portugals Neuverschuldung 2009 bei 9,4 Prozent
Portugals Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos hatte jüngst erklärt, wenn erst einmal Effektivzinsen um die sieben Prozent erreicht seien, werde der Zeitpunkt gekommen sein, zum Internationalen Währungsfonds (IWF) zu gehen. Nach Kritik von Medien und der Opposition relativierte er aber: «Wir haben keine festen Grenzen». Die Staatsschulden Portugals lagen Ende 2009 bei 109 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Neuverschuldung erreichte 2009 den Rekord von 9,4 Prozent. Mit nie dagewesen Sparmassnahmen soll das Defizit dieses Jahr auf 7,3 und nächstes auf 4,3 Prozent gedrückt werden. (awp/mc/ps/15)