Die Bilanzsumme islamischer Banken werde 2008 weltweit rund 500 Mrd USD erreichen, heisst es weiter. Mit Wachstumsraten von durchschnittlich 15 bis 20% pro Jahr in den letzten fünf Jahren bilden sie international einen der am schnellsten wachsenden Sektoren der Finanzbranche.
Marktpotenzial von 170 Mrd. Franken in den Golfstaaten
Traditionell ist die Schweiz einer der grössten Offshore-Finanzplätzen weltweit. Zudem sei sie bei Kunden aus der muslimischen Welt sehr beliebt. Allein in den Golfstaaten liegt gemäss Booz&Company ein zu erschliessendes Marktpotenzial von rund 170 Mrd CHF.
Potenzial wird noch nicht ansatzweise erschlossen
Obwohl die grossen Schweizer Institute und führenden Privatbanken in den letzten Jahren ihre Präsenz in den muslimischen Kernmärkten erhöht hätten, werde das Potenzial von Schari’ah-konformen Angeboten im Bereich Private Banking und Wealth Management noch nicht ansatzweise erschlossen, so Carlos Ammann, Vorsitzender der Geschäftsführung und Bankenexperte von Booz&Company.
Entwicklung ganzheitlicher Ansätze im Zentrum
Wichtig sei, ganzheitliche Ansätze für Islamic Wealth Management zu entwickeln, die den besonderen Restriktionen des islamischen Finanzwesens Rechnung trage, gleichzeitig aber auch eine wettbewerbsfähige Performance sicherstelle, sagt Islamic Finance-Experte von Booz&Company Philipp Wackerbeck.
Potenzial für Wholesale Banking und Asset Management
Potenzial sehen die Studienverfasser aber auch für Wholesale Banking und Asset Management. Mit innovativen Angeboten wie islamischen Obligationen, Leasingfonds oder Exchange Traded Funds auf islamische Indizes solle beispielsweise der steigenden Nachfrage nach Schari’ah-konformen Finanzierungen Rechnung getragen werden. Sie gehen von einem jährlichen Absatzvolumen für Baufinanzierungen, Konsumentenkredite und Sparprodukte von rund 270 Mio CHF aus.
Das Islamic Banking steht für den Versuch, Bankgeschäfte in Übereinstimmung mit den religiösen Regeln des Islams zu gestalten. (awp/mc/pg/23)