Islamische Hilal-Bank startet im Juni
von Gérard Al-Fil
Das Islamic Banking setzt seinen Expansionskurs ungeachtet der globalen Kreditkrise fort. Im Juni wird die Hilal Bank aus Abu Dhabi offiziell eröffnet. Die Hilal wird nach der Noor Islamic Bank in Dubai und der Ajman Bank aus dem gleichnamigen Emirat die dritte islamische Bank, die in diesem Jahr in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) an den Start geht.
Start mit acht Filialen
Hilal (zu Deutsch: Halbmond) wird zunächst mit jeweils vier Filialen in der VAE-Hauptstadt Abu Dhabi, ihrem Hauptsitz, und in Dubai um Kunden werben. Bis Ende 2008 sollen zehn Niederlassungen werden. Das Eigenkapital beträgt vier Milliarden Dirham (1.09 Mrd. Dollar). Alleinige Anteilseignerin ist die staatliche Abu Dhabi Investment Corporation ADIC.
Kein Nachlassen im Islamic Banking-Wachstum
Die über weltweit 300 islamischen Banken in 75 Ländern verwalten knapp eine Billion Dollar. Der Markt wächst angeblich um 20% pro Jahr. Ein typischer Private Banking-Kunde (so es ihn in den gibt) in den Emiraten legt nach Angaben des International Islamic Finance Forum in Dubai etwa 25% seines Vermögens im Einklang mit der koranischen Rechtsprechung Scharia an. Eines der lukrativesten Segmente ist das Geschäft mit islamischen Versicherungen Takaful, weil in den Golfstaaten im Schnit nur 14.7 Dollar pro Kopf und Jahr für Assekuranzen ausgegeben werden. Zum Vergleich: in der nach globalen Massstäben überversicherten Schweiz beträgt die Versicherungsdichte etwa 5’600 Dollar pro Kopf.