von Gérard Al-Fil
Mit dem Bauboom im Golfemirat Dubai geht ein Run auf Immobilienfinanzierungen einher. Von 2001 bis 2007 wurden in Dubai 165 Mrd. Dirham (45 Mrd. Dollar) verbaut. Für die gesamten Golfemirate sind bis 2015 Projekte in H öhe von 545 Mrd. Dollar in der Pipeline.
Zinlose Finanzierungsformen beherrschen den Markt
Zugleich durchbrach der Wert aller Hypotheken finanzierten Eigenheime in 2007 die Marke von 20 Mrd. Dirham (5.45 Mrd. Dollar). Ausser den Banken bieten die Marktführer Tamweel (30% Marktanteil) und Amlak (24%) ausschliesslich islamische Immobilienfinanzierungslösungen an. Bei einer Scharia-konformen Finanzierung kauft der Kunde das Haus von der Bank und bezahlt dieses über einen höheren, auf Raten abgestellten Preis. Eine im Islam verbotene Zinszahlung erfolgt nicht. Amlak konnte 2007 einen Jahresgewinn von 301 Mio. Dirham (82 Mio. Dolllar) erzielen, 131% mehr als im Vorjah. Daran ist auch abzulesen ist, dass Islamic Finance zum Mainstream-Banking am Golf herangereift ist. Der Hypothekenmarkt von Dubai, wo sich angeblich ein Fünftel aller weltweiten Baukräne drehen, legt um 55% pro Jahr zu.
Islamische Heimfinanzierungen wurden in den USA und Grossbritannien 2002 bzw 2003 vom Gesetzgeber zugelassen, und sie werden auch von westlichen Banken wie Citigroup oder HSBC angeboten. In der Schweiz gibt es noch keine gesetzlich zugelassenen Finanzierungsformen auf der Grundlage der koranischen Rechtsprechung, der Scharia.