Island verhandelt mit IWF über Krisenhilfe
Experten des Währungsfonds hatten sich schon Ende vergangener Woche in Reykjavik ein Bild vom Umfang der auf Island besonders akuten Banken- und Finanzkrise gemacht. Die Entscheidung über ein offizielles Hilfsersuchen der Regierung wurde für Dienstag erwartet. Es sei wahrscheinlich, hiess es dazu in Reykjavik weiter.
Börse Reykjavik bleibt geschlossen
Die Börse in Reykjavik blieb auch am Montag weiter komplett geschlossen. Der Betreiber OMX hatte den Aktienhandel zunächst nur für die vergangene Woche ausgesetzt, nachdem alle drei führenden Banken auf der Nordatlantik-Insel unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt worden waren. Ihre nun wertlos gewordenen Aktien hatten vor Ausbruch der Finanzkrise mehr als drei Viertel des Börsenhandels ausgemacht.
Einkaufsverhalten weiter normal
Das Einkaufsverhalten der gut 300.000 Bürger wurde von Beobachtern als weiter normal eingestuft. Der Einzelhandelsverband erklärte aber, man könne «nicht endlos» die hohen Belastungen für drastisch verteuerte Importwaren tragen. Immer mehr Lieferanten verlangten von ihren isländischen Abnehmern Vorauskasse, hiess es weiter. Die isländische Krone hat binnen eines Jahres gegenüber dem Euro mehr als 70 Prozent ihres Werts verloren. (awp/mc/ps/29)