Italien jagt nach Schwarzgeldern in Steueroasen

Der Schweizer Anwalt war von der Mailänder Staatsanwaltschaft im Rahmen einer Untersuchung über Schwarzkonten in Schweizer Banken festgenommen worden. Überprüft wird auch die Position von Personen, die Kapital in Liechtenstein halten sollen. Die Steuerbehörde geht auch Informationen nach, wonach die Erben des verstorbenen Fiat-Chefs Gianni Agnelli mehr als eine Milliarde Euro in der Schweiz deponiert haben könnten. Befera versicherte, dass der Fiskus nicht Millionäre verfolgen werde. «Die Regierung hat aber beschlossen, die Kontrollen zur Bekämpfung der Kapitalflucht ins Ausland zu verschärfen. Wir haben tiefgründige Ermittlungen in die Wege geleitet», erklärte der Direktor der Steuerbehörde.


Bemühungen um Kapitalrückführung
Zugleich bemüht sich die Regierung Berlusconi, mit der beschlossenen Steueramnestie nicht deklariertes Auslandsvermögen wieder nach Italien zu bringen. Die Frist für die im Juli beschlossene Amnestie läuft bis 15. April 2010. Als Sanktion wird eine Abfindungssteuer in der Höhe von fünf Prozent erhoben. Die Regierung Berlusconi erwartet sich durch diese Massnahme Einnahmen in Höhe von 3,5 Mrd. Euro. Bei den letzten zwei Steueramnestien, welche die damalige Regierung Berlusconi in den Jahren 2001 bis 2003 durchgeführt hatte, waren bei einem Bussgeld von 2,5 Prozent der unterschlagenen Summen 46 Mrd. Euro repatriiert worden. (awp/mc/ps/24)

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