IV-Statistik 2008: Unverändertes Defizit von 1,6 Milliarden Franken

Dadurch wuchs auch die Beitragssumme. Dies geht aus der IV-Statistik 2008 hervor, die das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) am Dienstag veröffentlichte. Ihren Fehlbetrag macht die IV über eine Verschuldung beim AHV-Fonds wett. Diese Schulden stiegen auf 11,4 Mrd CHF Die IV bezeichnet die Lage seit 2006 mit einem Defizit von jährlich rund 1,6 Mrd CHF als «Phase der Stabilisierung». Die Rechnung habe mit einer Reihe von Massnahmen entlastet werden können.


20’000 neue IV-Bezüger
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Bezüger von IV-Leistungen 2007 um rund 20’000. Unter den rund 490’000 Personen sind 280’000 Männer und 210’000 Frauen. Rund 40’000 von ihnen wohnten im Ausland.


Durchschnittsrente 1’767 Franken pro Monat
Im Vergleichsmonat Januar 2008 zahlte die IV 294’000 Renten aus (Vorjahr 295’000) – drei Viertel davon waren volle Renten. Im Schnitt betrug eine solche monatlich 1’767 CHF. Für Renten wendete die IV im ganzen Jahr 6,6 Mrd CHF auf. Weitere Geldleistungen betrafen Taggelder und Hilflosenentschädigungen mit je 0,4 Mrd CHF Weitere Ausgaben betrafen Unterstützungszahlungen für Organisationen und Institutionen der Behindertenhilfe (2 Mrd CHF) und individuelle Eingliederungsmassnahmen (1,8 Mrd CHF). Diese variieren stark pro Person: Sie reichten von jährlich 3’100 bis zu über 24’000 CHF.


Rentenwahrscheinlichkeit bei 5,3 Prozent
Die Wahrscheinlichkeit, eine IV-Rente zu beziehen, lag 2007 für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bei 5,3%. Mit dem Alter steigt das Risiko stark an; Männer sind generell häufiger betroffen als Frauen. «Einer von fünf Männern kurz vor der Pensionierung ist IV-Rentner», schreibt das BSV. Im Jahr 1992 lag die Wahrscheinlichkeit erst bei 3,2%. Angestiegen ist auch die Wahrscheinlichkeit, eine IV-Leistung (Rente oder Eingliederungsmassnahme) zu beziehen: Sie betrug 7,1% (2006: 6,8%). Der Anstieg seit 1992 ist mit 2,5 Prozentpunkten ebenfalls beträchtlich.


Rückstellung von 2 Milliarden Franken
Krankheit ist die häufigste Ursache für eine Invalidität: Sie betrifft mit 200’000 Personen den Löwenanteil der IV-Rentner. 28’000 Personen bezogen wegen einem Geburtsgebrechen eine Rente, 24’000 als Folge eines Unfalles. Nach dem Inkrafttreten des Neuen Finanzausgleichs zwischen Bund und Kantonen (NFA) bildete die IV eine Rückstellung von 2 Mrd CHF für Vergütungen an Institutionen. Bund und Kantone leisteten daran 1,5 Mrd CHF Mit der Aufgabenteilung im NFA übernahmen die Kantone die Subventionen an Institutionen. (awp/mc/ps/24)

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