IWF erteilt der Schweizer Wirtschaft gute Noten

Der IWF bestätigt in seinem jährlichen Länderbericht zur Schweiz seine Wachstumsprognose von 2,2% für 2006. Die Inflation sieht das Gremium bei 1,1%. Es hält damit in seinem Bericht an den Einschätzungen vom März und April fest. Die Wirtschaft habe sich 2005 erholt, die Arbeitslosigkeit sei rückläufig und die Teuerung trotz steigender Öl-Preise im Griff.


Lob für Bundesrat und Nationalbank
Gute Noten erhalten auch Bundesrat und Nationalbank (SNB). Das strukturelle Defizit sollte mit den Bemühungen der Regierung bis Ende 2007 eliminiert sein. Die restriktivere Zinspolitik der SNB wird ebenfalls gelobt. Es gelte aber wachsam zu bleiben was Inflation und Zinsentwicklung anbelange.


Lockerung administrativer Reglementierungen
Das Potenzial für wirtschaftliches Wachstum müsse mittelfristig gestärkt werden, mahnt der IWF. Dies nicht zuletzt angesichts eines steigenden Budgetdrucks als Folge der alternden Bevölkerung. Die Liberalisierung geschützter Märkte müsse vorangetrieben und auch die administrative Reglementierung gelockert werden. Handelshemmnisse müssten abgebaut werden, fordern die IWF-Experten. Der starke Schutz und die hohen Subventionen in der Landwirtschaft müssten gesenkt werden.


Überwachung des Finanzsektors verstärkt
Der IWF attestiert der Schweiz, sie habe bereits «ambitionierte» Reformen vorab im Binnensektor an die Hand genommen. Und auch die Überwachung des Finanzsektors sei verstärkt worden. Der IWF legt der Schweiz eine Vereinheitlichung des Systems ans Herz und spricht damit das laufende Projekt der neuen Finanzmarktaufsicht (FINMA) an.


Kritik an Kantonen
Kritik einstecken müssen die Kantone: Der IWF zeigt sich «enttäuscht», dass mehrere Kantone den Erlös aus den Goldverkäufen der Nationalbank zu Steuersenkungen statt Schuldentilgung genutzt haben. (awp/mc/pg)

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