Angesichts der Gefahr steigender Inflationserwartungen sollte die US-Notenbank zu einer «entschiedenen Zinserhöhung neigen, wenn eine Belebung etabliert ist und die Lage auf dem Finanzmarkt sich entspannt», teilte der Exekutivrat des IWF mit.
Abwarten
Vorerst sollten indes keine geldpolitischen Schritte unternommen werden, solange sich die Situation nicht weiter verschlechtere. Da der Leitzins schon unter der Inflationsrate liege und damit real negativ sei, «ist die Geldpolitik bereits angemessen positioniert, um auf Rezessionsrisiken zu reagieren», heisst es in der Stellungnahme der IWF-Exekutivdirektoren zum bereits Mitte Juni vorgelegten Ausblick des Fonds zur amerikanischen Konjunktur. Der Weltwährungsfonds hatte angesichts einer unerwartet robusten Verbrauchernachfrage seine Wachstumsprognose für die USA für dieses Jahr von 0,5 auf 1,3 Prozent angehoben. Auch die Erwartungen für 2009 schraubte der Fonds von 0,6 auf 0,8 Prozent nach oben.
Nächster Fed-Entscheid kommende Woche
Die US-Notenbank entscheidet am kommenden Dienstag über die künftige Höhe des Leitzinses. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Federal Reserve ihn zum zweiten Mal hintereinander bei 2,0 Prozent belässt. Zuvor war angesichts der Preisexplosion bei Energie und Nahrungsmitteln über eine baldige Erhöhung spekuliert worden. Vor dem Hintergrund des bröckelnden Ölpreises wird nun zunehmend damit gerechnet, dass die Notenbank den Zins noch eine ganze Weile unverändert lässt. Zuvor hatte der Offenmarktausschuss der Federal Reserve ihn vor dem Hintergrund der Kredit- und Immobilienkrise seit September von 5,25 Prozent in sieben Schritten gesenkt. (awp/mc/ps/ps/05)