von Gérard Al-Fil
Ausserdem hätten Gegenmassnahmen der Regierungen und Zentralbanken in den arabischen Golftstaaten zur Bekämpfung der Krise, der gesamten Region geholfen, sagte Ahmed Masood in Dubai, der Direktor beim IWF für den Bereich Mittlerer Osten und Zentralasien.
Die Region Menap (das P steht für Pakistan, das der IWF zusammen mit Afghanistan in seiner aktuellen Studie mit einschliesst) sei indirekt durch drei Faktoren von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen: durch den Verfall der Energiepreise, aufgrund gestiegener Importkosten fur die ölimpoertierenden Länder innerhalb des Menap (wie Marokko, Ägypten oder Jordanien) und aufgrund des global schwächeren Aussenhandels, der sich negativ auf Exporte, Kreditmarkt und Tourismus auswirke. Toxische Papiere führten die Banken im Menap im Gegensatz zu westlichen Geldhäusern jedoch nicht, so dass der regionale Finanzsektor vergleichsweise robust dastehe.
«Ölstaaten federn Abschwung ab»
Die Ölstaaten innerhalb des Menap hätten im Ausland Anlagen in Höhe von 1,3 Billionen Dollar aufgebaut, würden in der gesamten Region Investitionen tätigen und so als Puffer gegen eine harte ökonomische Landung wirken. Nach einem Aussenhandelsbilanzüberschuss von 400 Milliarden Dollar in 2008 rechnet IWF-Direktor Masood dennoch in diesem Jahr mit einem Defizit von 10 Milliarden Dollar für die Erdölexporteure, falls der Preis pro Fass Öl auf dem jeztigen Niveau zwischen 50 und 60 Dollar verharre.
Dennoch würde die Region mit 2,6% Wachstum in 2009 die Weltwirtschaft insgesamt übertreffen, die um 1,25% schrumpfen würde, wie IWF-Direktor Masood prognostiziert. Nach einem freien Fall der weltweiten Industrieproduktion, die im Mai 2008 einsetzte, seien seit vergangenen März erste Zeichen einer zaghaften Erholung zu vernehmen.