Insgesamt werde die Finanzmarktstabilität aber weiter durch die insgesamt günstigen Wirtschaftsaussichten gestützt. Die Kredit- und Finanzmarktrisiken hätten in einigen Sektoren zugenommen, heisst es in der Studie. Der IWF nennt hier insbesondere den Markt für US-Hypothekenkredite in den USA mit schlechter Bonität (Subprime-Sektor). Dieser habe sich seit der letzten Veröffentlichung des Berichts im September stärker als erwartet eingetrübt. Die Schwäche könnte laut IWF auch auf andere Sektoren übergreifen.
Abwärtsrisiken zu wenig beachtet
Zudem könnten Investoren mögliche Abwärtsrisiken laut IWF zu wenig beachtet haben. Sie gingen weiter von niedrigen Risiko-Prämien und geringer Volatilität aus. Risiken bestünden vor allem in der hohen Liquidität, einer niedrigen Eigenkapitaldecke und einem hohen Risiko-Appetit. Ein «Volatilitätsschock» könnte auch durch sogenannte Hebelprodukte, wie sie von Hedge-Fonds verwendet werden, verstärkt werden. Risiken in Verbindung mit Kapitalzuflüssen in Schwellenländern und des globalen Wirtschaftsausblicks bestünden fort, hätten sich aber etwas vermindert, schreibt der IWF. Die Kapitalzuflüsse in Schwellenänder liessen sich zwar teilweise mit wirtschaftlichen Fundamentaldaten erklären, sie seien aber auch durch die Suche nach Rendite angesichts der niedrigen Zinsen in den entwickelten Märkten zu erklären.
US-Kapitalzuflüsse könnten sinken
Die Gefahr ungeordneter Anpassungen von globalen Ungleichgewichten ist laut IWF gesunken. Es bestehe jedoch die Gefahr, dass die Kapitalzuflüsse in die USA zurückgehen könnten. Bisher hätten die Käufe von US-Staatsanleihen durch Ausländer zur Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits der USA beigetragen. Die Mittelzuflüsse hätten zuletzt stärker auf Zinsunterschiede reagiert. Ein Rückgang dieser Unterschiede könnte daher die Zuflüsse stark belasten. Der IWF betont jedoch das kein einzelnes Risiko die Finanzmarktstabilität gefährden könnte. Jedoch könnten nachteilige Entwicklungen in einzelnen Bereichen auch auf andere übergreifen. (awp/mc/gh)