IWF sieht günstige Finanzmarktbedingungen
Grundlage für dieses günstige Umfeld sei das erwartete robuste Wachstum der Weltwirtschaft und eine kontrollierte Inflation, schreibt der IWF in seiner am Dienstag in Singapur veröffentlichten Studie über die Stabilität der weltweiten Finanzmärkte (Global Financial Stability Report). Die erwartete Normalisierung der Geldpolitik sei bereits in den Marktpreisen enthalten. Die zuletzt zu beobachtende Volatilität an den Finanzmärkten sei eine Folge der gestiegenen Unsicherheit bezüglich des wirtschaftlichen Ausblicks und der möglichen politischen Massnahmen.
Stärkerer Inflationsdruck möglich
Ein Risiko für das Basisszenario des IWF sei ein möglicher stärkerer Inflationsdruck, der eine stärkere geldpolitische Straffung als bisher erwartet zur Folge haben könnte. Das globale Wachstum könne zudem durch eine ausgeprägte wirtschaftliche Abkühlung in den USA verlangsamt werden, die durch eine rasche Abschwächung der Häusermärkte begleitet werden könnte. Nach Jahren ungewöhlich robusten Wachstums bei niedriger Inflation könnte die Reaktion der Finanzmärkte auf ungünstigere Rahmenbedingungen zu einer Verstärkung der Risiken führen. Der IWF fordert die Politik auf, die Voraussetzungen für ein robustes wirtschaftliches Wachstum zu sichern. Die Aufsichtsbehörden seien aufgeforderte die Infrastruktur zu verbessern, um das Finanzsystem robuster zu machen.
Vertrauen in die US-Finanzmärkte
Beim Leistungsbilanzdefizit der USA erwartet der IWF eine geordnete Anpassung. Dafür spreche das Vertrauen der Märkte in die US-Finanzmärkte. Der Trend zu einer Liberalisierung und Diversifizierung der Kapitalströme in Asien könnte jedoch auch die Kapitalzuflüsse in die USA beeinträchtigen. In Asien würden schliesslich die Hälfte der weltweiten Währungsreserven gehalten.
Gefahr einer ungeordneten Anpassung des US-Dollars
Langfristig gesehen dürften sich nach einer Beendigung der Anpassungsprozesse die globalen Ungleichgewichte auf einem nachhaltigeren Niveau stabilisieren, erwartet der IWF. Bis dies erreicht sei, sieht der IWF die Gefahr einer ungeordneten Anpassung des US-Dollar und begründet dies auch mit der derzeitigen Positionierung der Märkte. Hauptszenario bleibe jedoch eine geordnete Anpassung. (awp/mc/pg)