von Gérard Al-Fil
Khan sagte auf einer Pressekonferenz in Abu Dhabi weiter, die Inflation werde bei 8% verharren. Allerdings spiegele der offizielle Konsumentenpreisindex die tatsächlichen Verhältnisse kaum wider, so Khan
Massive Preissteigerungen
Die Ende Mai von der Tageszeitung «Gulf News» veröffenlichte Tabelle der Preisentwicklung ausgewählter Bereiche in den letzten zwölf Monaten kommt der Realität näher. Lebensmittel seien demnach um 20% teurer geworden, Transport & Verkehr um 25%, Schule und Ausbildung verzeichnen ein Anstieg von +20%. Den Rekord hält weiterhin die Mietzinsentwicklung: um 27% sind die Kosten für Wohnraum angestiegen. Löhne und Gehälter können mit einem Plus von 7% nicht mithalten. Mohsin Khan versprach der VAE-Regierung, der IWF werde bei der Gewichtung der einzelnen Komponenten in einem neuen Preisindex helfen.
Kein Ende der Ölpreishausse
Khan sieht im Ölsektor weiterhin die treibende Kraft im Wachstum. Um +11% dürfte die Erdölindustrie, die in den VAE nur ein Drittel der Wirtschaft ausmacht, in diesem Jahr wachsen. Wegen der anhaltenden Spannungen um das iranische Atomprogramm ist ein Ende der Ölpreishausse nicht abzusehen.
Für die ausländischen Gastarbeiter («Expats»), die 80% der VAE-Bevölkerung darstellen, sin sprudelnde Ölgewinne nur ein schwacher Trost. Das Wochenmagazin «Arabian Trends» bringt es auf den Punkt: «Angesichts der explodierenden Kosten auf breiter Front scheinen für die Expat-Gemeinde die Tage des «Villa-Vuitton-Vacances»-Lifestyles gezählt.».