Noch immer erhalte die Wirtschaft ihre Impulse vorrangig aus dem Ausland, und die Exportanstösse würden nur wenig auf die Binnenwirtschaft übergreifen, schreiben die IWH-Experten. Zudem wachse mit dem Nachlassen des weltwirtschaftlichen Aufschwungs die Gefahr, dass sich das Zeitfenster für eine Beschleunigung der Binnenkonjunktur bald schliessen werde.
Defizit weit über 3 Prozent
Auch die im europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt festgelegte Defizitobergrenze von 3,0 Prozent wird nach Einschätzung des IWH in diesem und im nächsten Jahr erneut überschritten. Im laufenden Jahr erwarten die Volkswirte ein Defizit von 3,4 Prozent des BIP und von 3,1 Prozent im kommenden Jahr.
Leichte Besserung auf dem Arbeitsmarkt
Wenn doch nur konsumiert werden könnte
In der deutschen Wirtschaft bleibe der private Konsum weiterhin eine Konjunkturbremse. «Die privaten Haushalte geben ihre Kaufzurückhaltung vor allem infolge der schwachen Einkommensentwicklung nur äusserst zögerlich auf», hiess es weiter im Ausblick. Zudem dämpfe der Kaufkraftentzug durch die gestiegenen Energiepreise die konjunkturelle Entwicklung. «Erst mit einer deutlichen Verbesserung der Aussichten am Arbeitsmarkt im nächsten Jahr wird sich die Konsumlust erhöhen.» (awp/mc/th)