Doch JP Morgan erholte sich schnell und schrieb schon im ersten Quartal 2009 wieder einen Milliardengewinn. Nach dem Schlussspurt am Jahresende winken den Mitarbeitern nun dicke Boni.
Hochgesteckte Erwartungen übertroffen
Mit seinen Zahlen hat der Konzern die bereits hochgesteckten Erwartungen der Experten übertroffen. Dennoch verlor die Aktie vorbörslich fast 2 Prozent. Bank-Chef Jamie Dimon zeigte sich besorgt darüber, dass die Arbeitslosigkeit weiter hoch ist und die Konsumenten deshalb Probleme haben, ihre Kredite zurückzuzahlen. «Wir bleiben vorsichtig», fasste er zusammen.
Verlust im Geschäft mit Privatkunden und Kreditkarten
Mit hohen Kreditausfällen kämpfen derzeit alle Banken weltweit. JP Morgan hat die Finanzkrise aber deutlich besser verkraftet als die Konkurrenz. Der Konzern blieb durchgängig in den schwarzen Zahlen. In der Heimat kann sich nur noch die Investmentbank Goldman Sachs mit dem breit aufgestellten Finanzkonzern messen.
Geschäft mit Anleihen floriert
Gewinnbringer ist auch bei JP Morgan ein ums andere Mal das Investmentbanking. Im Schlussquartal warf die Sparte alleine 1,9 Milliarden Dollar Gewinn ab. Der Geldhunger von Staaten und Konzernen lässt insbesondere das Geschäft mit Anleihen florieren. Im Privatkunden-Geschäft schlug dagegen ein Verlust von knapp 400 Millionen Dollar zu Buche, weitere gut 300 Millionen Dollar verlor JP Morgan bei seinen Kreditkarten. Beide Sparten litten unter säumigen Schuldnern. Über den gesamten Konzern hinweg musste JP Morgan 8,9 Milliarden Dollar für faule Kredite zurücklegen.
Zahlreiche Banken-Zahlen in der kommenden Woche
Insbesondere den Investmentbankern winkt dennoch eine rekordverdächtige Ausschüttung. Die Boni bei den wichtigsten Wall-Street-Adressen erreichen im Krisenjahr 2009 sogar solch hohe Werte, dass US-Präsident Barack Obama erst am Donnerstag eine Sonderabgabe ankündigte. Der US-Steuerzahler hatte die Finanzbranche mit 700 Milliarden Dollar vor dem Kollaps bewahrt. Experten warten nun gespannt auf die Ergebnisse weiterer US-Banken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley , Citigroup und Bank of America , die ihre Zahlen in der kommenden Woche vorlegen. (awp/mc/pg/19)