Für 2010 erwartet das Bundesamt für Statistik (BFS) eine durchschnittliche Jahresteuerung von 0,8%, die Nationalbank rechnet mit 0,5%. Im Dezember gingen die Preise im Vergleich zum Vormonat indes noch einmal zurück, sie um 0,2%. Das BFS führt den Preisrückgang auf den Ausverkauf sowie tiefere Preise für Erdölprodukte zurück. So waren Kleider und Schuhe 2,7% billiger, wie das BFS am Donnerstag mitteilte.
Tiefere Kosten für Wohnen und Energie
Die Kosten für Wohnen und Energie sanken dank tieferer Heizölpreise um 0,2%. Weniger ausgeben musste man auch für alkoholische Getränke und Tabak (-0,4%), für Gesundheitspflege (-0,1%) dank tieferer Medikamentenpreise sowie für den Verkehr (-0,8%), da Benzin weniger kostete. Gestiegen sind hingegen die Preise für Hausrat und laufende Haushaltführung (+0,3%), Freizeit und Kultur (+0,3%) sowie Erziehung und Unterricht (+0,1%). Praktisch unverändert blieben sie für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sowie die Nachrichtenübermittlung. Auch essen in Restaurants und übernachten in Hotels blieb in etwa gleich teuer.
Etwas mehr Geld im Portemonnaie
Dank der Minusteuerung im Jahresdurchschnitt bleibt den Schweizerinnen und Schweizern etwas mehr Geld im Portemonnaie. Allerdings berücksichtigt das BFS bei seinen Berechnungen die stetig und stark steigenden Krankenkassenprämien nicht.
Keine gefährliche Deflation
Von einer für die Wirtschaft gefährlichen Deflation zu sprechen, wäre verfehlt. Dies zeigt ein Blick auf die so genannte Kerninflation. Hier werden saisonale Effekte, Energie und Treibstoffe sowie Nahrungsmittel und Getränke ausgeklammert. Im Dezember lag die Kerninflation bei 0,5%, im Jahresschnitt gar bei 0,9%. Auch eine Aufschlüsselung nach Herkunft der Güter zeigt den Einfluss des Erdöls. Das Preisniveau für Inlandgüter erhöhte sich 2009 im Schnitt um 1,2%, jenes für Importgüter ging dagegen um 4,7% zurück. Die Ölpreise waren 2008 auf Rekordhöhe gestiegen und hatten die durchschnittliche Jahresteuerung kräftig auf 2,4% angeheizt.
Benzinpreis mittlerweile 11 % über Vorjahreswert
Das starke Absinken des Ölpreises führte in der Schweiz im letzten Jahr dann zu einer tieferen Inflationsrate. Gegen Ende Jahr zog der Preis für Benzin aber wieder an, er liegt mittlerweile wieder um 11% über dem Vorjahreswert. Damit werden die Inflationsraten in den kommenden Monaten wieder anziehen. (awp/mc/pg/09)