Im April lag die Teuerung bei 2,3%. Im März hatte die Jahresrate sogar 2,6% erreicht; im Januar und Februar waren es jeweils 2,4% gewesen. Im April letzten Jahres hatte die Inflationsrate bloss 0,5% betragen. Innert Monatsfrist nahm die Teuerung um 0,8% zu. Der Landesindex der Konsumentenpreise erreichte den Stand von 103,6 Punkten (Dezember 2005 = 100), wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte.
Anstieg vor allem saisonal bedingt
Laut BFS ist der starke Anstieg im April vor allem saisonal bedingt. Er reflektiere die Rückkehr zu regulären Preisen im Bekleidungssektor nach Abschluss des Ausverkaufs. Die Preise für Kleider stiegen denn auch um 21,8%, Schuhe kosteten 13,8% mehr.
Reis deutlich billiger
Entgegen den Befürchtungen wegen der weltweiten Hungerkrise nahmen die Preise für Nahrungsmittel insgesamt lediglich um 0,1% zu. Teurer wurden etwa Salatgemüse (+8,8%), Kartoffeln (+3,2%) und Rindfleisch (+1,9%). Der gegenwärtig stark beachtete Preis für Reis sank innert Monatsfrist um ganze 10,0%. Die Knappheit, die einzelne Länder zu Export-Beschränkungen veranlasst haben, ist in der Schweiz offensichtlich noch nicht zu spüren. Innert Jahresfrist nahm der Reis-Preis um 2,2% zu. Teigwaren verbilligten sich im Monatsvergleich um 1,8%. Billiger wurden auch Früchte wie Bananen (-3,9%) und Erdbeeren (-2,3%). Der Kaffee-Preis ging um 1,4% zurück. Dagegen verteuerte sich natürliches Mineralwasser um 2,9%. Die Preise für alkoholische Getränke stiegen um 0,3%. Teurer wurden namentlich Schaumwein, inländischer Rot- und Weisswein sowie Bier.
Heizölpreis steigt weiter
Praktisch stabil blieben die Preise für das Wohnen und die Energie. Die Heizölpreise nahmen um 0,4% zu (Stichtage: 1. und 14. April), die Gaspreise sogar um 1,3%. Dagegen waren die Preise für Holzpellets klar rückläufig (-4,5%). Entlastung fürs Portemonnaie brachten auch die tieferen Preise für Wasch- und Reinigungsmittel (-2,1%). Dagegen verteuerte sich die Gesundheitspflege um 0,3%. Dies ist die Folge höherer Tarife für Spitalleistungen und Spitex sowie leicht höherer Medikamentenpreise.
Der Verkehr verbilligte sich: Die Treibstoffpreise sanken um 0,6% (Stichtage: 1. und 14. April). Während Benzin billiger wurde (-0,8%), stiegen die Preise für Diesel (+0,4%). Rückläufig waren auch die Preise für den Luftverkehr. Teurer wurden dagegen Service- und Reparaturarbeiten.
Importe heizen Teuerung an
Der Teuerungsdruck kam im April vor allem aus dem Ausland: Die Import-Güter verteuerten sich innert Monatsfrist um 2,3%, im Jahresvergleich sogar um 4,5%. Auch hier drückten laut BFS vor allem die deutlich höheren Preise für Kleider und Schuhe durch. Das Preisniveau der in der Schweiz hergestellten Gütern nahm im Monatsvergleich lediglich um 0,2% zu, innert Jahresfrist erreichte die Teuerung 1,4%. (awp/mc/pg)