Die Jahresteuerung ist damit so tief wie seit einem Jahr nicht mehr. Sie liegt mit 1,5% zum ersten Mal auch wieder unter der Preisstabilitäts-Grenze von 2%. Die von AWP befragten Ökonomen haben die Jahresteuerung im November auf +1,7% bis +2,2% geschätzt. Im Monatsvergleich wurde mit einer Indexveränderung von -0,4% bis 0,0% gerechnet.
Tiefere Ölpreise für Preisrückgang hauptsächlich verantwortlich
Der Rückgang diesen Monat ist laut BFS hauptsächlich auf tiefere Preise für Erdölprodukte zurückzuführen. Das Benzin kostete an den Stichtagen fast 14% weniger, die Preise für Diesel lagen um fast 10% tiefer, Heizölpreise purzelten um bis zu 14%. Dass die Ölpreise auf das Preisniveau drücken, war zu erwarten. Sie waren im Sommer noch fast dreimal so hoch und waren damals auch für den Rekordanstieg der Teuerung auf bis zu 3,1% im Juli verantwortlich. «Die tiefere Jahresteuerung im November ist darum keine Überraschung», sagt UBS-Ökonom Felix Brill. Auch dass die nächsten Raten geringer ausfallen würden sei absehbar. «Wir kommen jetzt in eine Phase, in dem die aktuellen Teuerungsraten mit jenen Monaten verglichen werden, in denen die Ölpreisen hoch waren», erläutert Brill. Ökonomen sprechen hier von einem statistischen Basiseffekt. Weiter hemmt die langsamere Wirtschaft den Inflationsdruck.
Detailhändler dürften tiefere Preise weiter an Konsumenten weitergeben
Unter dem Stand der Vorerhebung lagen auch die Gruppenindizes von Verkehr (-3,5%), Alkoholische Getränke und Tabak (-2,7%), Wohnen und Energie (-0,6%), Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (-0,5%), sowie Hausrat und laufende Haushaltsführung (-0,5%). «Man kann davon ausgehen, dass die Rohstoffe weiterhin sinken und die Detailhändler die Preise an die Konsumenten weitergeben», sagt dazu Marco Huwiler von der Bank Clariden Leu. Leicht angestiegen ist dagegen der Indexwert für Gesundheitspflege (+0,1%). Die anderen Indizes blieben entweder stabil oder wurden diesen Monat nicht neu berechnet.
Inlandgüter leicht teurer, Importgüter billiger
Wie das BFS weiter mitteilte, erhöhte sich das Preisniveau nach Herkunft im Vergleich zum Vormonat bei den Inlandgütern um 0,1%, während es sich bei den Importgütern um 2,6% ermässigte. Innert Jahresfrist verzeichneten die Inlandgüter eine Preissteigerung um durchschnittlich 2,1%, die Importgüter einen Rückgang um 0,1%.
Verbraucherpreisindex bei 104,0 Punken
Im November 2008 lag der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) der Schweiz bei 104,0 Punkten (Basis 2005 = 100 Punkte), entsprechend einem Minus von 1,0% zum Vormonat und einem Plus von 2,1% im Vorjahresvergleich. Der HVPI ermöglicht einen Vergleich der Preisentwicklung auf internationaler Ebene, da er nach einer gemeinsamen von den europäischen Statistikern errechneten Methode errechnet wird. (awp/mc/pg/09)