Dies sagte ein Sprecher des japanischen Aussenministeriums am Dienstag in Brüssel am Rande des ASEM-Gipfels in Brüssel. Japan reagiert mit der Forderung nach einem raschen Verhandlungsbeginn auf ein Freihandels-Abkommen der EU mit Südkorea, das an diesem Mittwoch in Brüssel unterzeichnet wird. «Korea und Japan sind in manchen Industriebereichen Konkurrenten», sagte der Sprecher. «Und japanische Firmen haben gelegentlich Probleme, Zugang zu den europäischen Märkten zu finden.»
Premierminister Kan: «Gemeinsames Ziel»
Regierungschef Kan hatte am Montagabend mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso über den Wunsch nach deutlichen Handelserleichterungen gesprochen. «Der rasche Beginn von Verhandlungen ist ein gemeinsames Ziel», sagte der Ministeriumssprecher. «Aber der Zeitplan ist noch nicht vereinbart. Japan möchte, dass die Verhandlungen so rasch wie möglich beginnen.» Die europäische Seite brauche aber offensichtlich «noch weitere Beratungen im Kreis der Mitgliedstaaten».
Sinkende Bedeutung Japans für EU
Bereits das Freihandelsabkommen mit Südkorea, das die schrittweise Abschaffung oder Verringerung der Zölle vorsieht, war innerhalb der EU nur mit Mühe einigungsfähig: Italien hatte Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kleinwagenindustrie und erreichte ein verzögertes Inkrafttreten im Juli 2011. Die Bedeutung Japans als Handelspartner der EU ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Das Land, das früher der wichtigste Handelspartner der EU war, liegt mittlerweile nur noch auf Platz 7 der wichtigsten Einfuhrländer. Im vergangenen Jahr betrugen die EU-Einfuhren aus Japan 55,8 Milliarden Euro, die Ausfuhren lagen bei 35,9 Milliarden Euro. (awp/mc/ps/18)