Zum Ende des am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahres mussten die sechs grössten Geldhäuser des Landes Einbussen durch die US-Krise in Höhe von zusammen 945,5 Milliarden Yen (5,8 Milliarden Euro) hinnehmen, mehr als dreimal so viel wie vor einem halben Jahr erwartet. Japans Banken seien jedoch gesund genug, um die Rückgänge zu verkraften, erklärte Zentralbankchef Masaaki Shirakawa am Dienstag.
Mizuho Financial Group rechnet mit rasantem Gewinnanstieg
Zusammengenommen sank der Nettoertrag der Banken im Geschäftsjahr 2007/2008 (31. März) um 33,9 Prozent auf 1,8 Billionen Yen. Fünf der sechs Bankengruppen verzeichneten dabei im Berichtsjahr Rückgänge beim Reingewinn, die von der US-Immobilienkrise am schwersten betroffene Mizuho Financial Group um 49,8 Prozent auf 311,2 Milliarden Yen. Im laufenden Jahr rechnet das Institut jedoch wieder mit einem rasanten Anstieg des Nettogewinns um 79,9 Prozent. Die Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) konnte derweil ihren Nettoertrag im abgelaufenen Jahr steigern.
Mizuho verbuchte Wertberichtigungen von 645 Milliarden Yen in Folge der Krise, bis Dezember waren es noch 345 Milliarden Yen. Mitsubishi UFJ Financial Group, Japans grösste Bankengruppe, vermeldete Einbussen von 123 Milliarden Yen, verglichen mit 95 Milliarden Yen im Januar. Bei der Sumitomo Mitsui Financial Group waren es dagegen 93 Milliarden Yen statt erwarteter 99 Milliarden Yen, was die Bank dem im Vergleich zu Fremdwährungen gestiegenen Aussenwert des Yen zu verdanken hat.
Nur Resona Holdings ohne Abschreibungen
Sumitomo Trust and Banking und die Chuo Mitsui Trust Holdings verbuchten Einbussen von 79,3 Milliarden beziehungsweise 5,2 Milliarden Yen durch die US-Krise. Nur die Resona Holdings ging bislang ohne Wertberichtigungen aus der Finanzmarktkrise hervor. Manche Analysten bescheinigten Japans Banken jedoch trotz der teilweise gestiegenen Einbussen, dass sie ihre Investment-Portfolios zügig bereinigt hätten. Das Schlimmste hätten sie wohl hinter sich. (awp/mc/pg)