Japans Grossbanken erzielen hohe Gewinne

In den ersten sechs Geschäftsmonaten April bis September summierten sich ihre Nettoerträge auf den Rekord von rund 1,7 Billionen Yen. Hintergrund sind die deutlichen verringerten Kreditkosten der Banken.


Nettoerträge von zusammen rund 2,6 Billionen Yen

Die japanische Mitsubishi UFJ Financial Group, der Bilanzsumme nach die grösste Bank der Welt, hat ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr um 72 Prozent erhöht. Wie das im Oktober aus der Fusion von Mitsubishi Tokyo Financial Group Inc. (MTFG) roup and UFJ Holdings hervorgegangene Institut am Donnerstag bekannt gab, dürfte sich der Nettogewinn zum Bilanzstichtag 31. März auf 930 Milliarden Yen (6,6 Milliarden Euro) belaufen. Insgesamt erwarten sechs führende Grossbanken Japans Nettoerträge von zusammen rund 2,6 Billionen Yen.

Ergebnis liegt über Toyota

Angesichts der in Folge der Erholung der Wirtschaft weiter gesunkenen Kreditkosten, sowie höherer Buchgewinne auf Aktienbestände, summierten sich ihre Erträge in den ersten sechs Monaten auf rund 1,8 Billionen Yen. Darunter hatten die beiden Finanzinstitute, die sich am 1. Oktober zur Mitsubishi UFJ Financial Group zusammengeschlossen hatten, einen Nettogewinn von 711,8 Milliarden Yen erwirtschaftet. Das Ergebnis liegt noch über dem Ertrag des führenden Autobauers Toyota, der mit einem Halbjahresgewinn von 570,5 Milliarden Yen den höchsten Ertrag aller japanischen Unternehmen eingefahren hatte.

Resona hebt Prognose an

Auch die Resona Holdings hob ihre Gewinnprognose für das bis zum 31. März laufende Gesamtgeschäftsjahr auf 270 Milliarden nach zuvor 200 Milliarden Yen an. Im ersten Halbjahr war ein Nettoertrag von 174,3 Milliarden Yen angefallen, 17,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte auch die Grossbank Mizuho ihre Prognose für das Gesamtjahr angehoben und erwartet jetzt einen Nettogewinn von 630 (500) Milliarden Yen.

Branchenprimus liegt noch nicht ganz vorn

Hinsichtlich der Profitabilität liegt der Branchenprimus Mitsubishi UFJ nach Berechnungen von Experten zwar noch hinter globalen Banken mit geringerer Bilanzsumme wie die Citigroup . Doch dürfte sich die Finanzbasis der Gruppe, die vor der Fusion noch einen Jahresgewinn von 540 Milliarden Yen erwartet hatte, laut der Ratingagentur Moody’s schneller als erwartet verbessern. Das Kernbankengeschäft der Gruppe wird erst zum 1. Januar fusioniert.

Finanzkrise im Griff

Mitsubishi UFJ und andere Banken profitieren von der Erholung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Nach der schweren Finanzkrise Ende der 90er Jahre und den anschliessenden umfassenden Restrukturierungen war es den japanischen Banken gelungen, ihre Eigenkapitalbasis und die Problemkredite in den Griff zu bekommen.

Hoher Konkurrenz- und Margendruck

Bereits im vorherigen Geschäftsjahr hatten sie das von der Regierung gesetzte Ziel einer Halbierung des Anteils fauler Kredite auf vier Prozent erreicht. Wie die Finanzaufsichtsbehörde FSA am Donnerstag bekannt gab, sank der Anteil der faulen Kredite an den Gesamtausleihungen bei elf Banken zum Ende September weiter auf 2,38 Prozent nach 2,93 Prozent zum Ende März. Nun sind die Institute dabei, auch ihre Profitabilität zu verbessern. Dabei sind sie allerdings einem hohen Konkurrenz- und Margendruck ausgesetzt. Mit den guten Ertragsergebnissen können die Banken sich zudem weiter bemühen, die früher erhaltenen öffentlichen Gelder zurückzuzahlen.(awp/mc/ab)
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