Japans Wirtschaft wächst unerwartet stark
Gestützt wurde die Entwicklung allerdings von den milliardenschweren Konjunkturprogrammen der Regierung, wie Analysten unterstrichen. Hiervon habe vor allem der Konsum profitiert. Zudem legte der wichtige Aussenhandel nicht zuletzt wegen des schwachen Yen deutlich zu.
Wachstumstempo dürfte mittelfristig nicht zu halten sein
Im Vergleich zum Euroraum, der im dritten Quartal um 0,4 Prozent gewachsen war, expandierte die japanische Wirtschaft von Juli bis September dreimal so stark. Doch auch die USA als weltgrösste Volkswirtschaft wurden beim Wachstumstempo überholt: Die Vereinigten Staaten waren im dritten Vierteljahr um annualisiert 3,5 Prozent gewachsen, für Japan ergibt sich ein auf das Jahr hochgerechneter Wert von 4,8 Prozent. Allerdings bezweifeln Analysten, dass Japan dieses Wachstumstempo mittelfristig halten kann.
Abschwächung ab 2010 erwartet
Auch die Commerzbank geht davon aus, dass sich die japanische Konjunktur spätestens im kommenden Jahr abschwächen wird. Vor allem die zusehends auslaufenden staatlichen Stützungsprogramme, die infolge der Finanzkrise aufgelegt wurden, dürften die Entwicklung belasten, schreibt Commerzbank-Experte Wolfgang Leim in einer Studie. Zudem werde der schwache Arbeitsmarkt auf dem privaten Konsum lasten.
Kapazitätsauslastungen und Profitabilität bleiben tief
Für das Schlussquartal 2009 zeichnet sich jedoch ein abermals deutlicher Zuwachs ab. Hierauf deuten laut Leim erste Daten aus der Industrie und vom Aussenhandel hin. Zudem dürften sich die Investitionen der Unternehmen auf niedrigem Niveau stabilisieren – wenngleich die Kapazitätsauslastung und die Profitabilität weiter gering bleiben dürften. (awp/mc/ps/05)